Keine Corona-Konzepte für die Schulen

"Eine echte Schande für den Föderalismus"

Schülerinnen und Schüler sitzen in einem Klassenzimmer und tragen dabei einen Mund-Nasen-Schutz.
Versagen auf dem Rücken der Schüler: Margaret Heckel über scharfe Krtitk an den Kultusministern. © picture alliance/dpa | Gregor Fischer
Margaret Heckel im Gespräch mit Anke Schaefer  · 04.01.2021
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Die Bundesländer wollen am Montag entscheiden, wie es mit dem Unterricht weitergehen soll. Dass es immer noch keine funktionierenden Pandemie-Konzepte für die Schulen gebe, sei eine "echte Schande", meint die Journalistin Margaret Heckel.
Dass der Lockdown in die Verlängerung geht, daran besteht kaum noch Zweifel. Wie aber geht es weiter für die Schulen? Heute beraten die Kultusministerinnen und -minister der Bundesländer über das Thema. Viele wollen, dass es zunächst einmal nur Digitalunterricht gibt. Der allerdings funktioniert mal besser, mal schlechter und manchmal auch noch gar nicht.

Immer noch kein ordentlicher Digitalunterricht

Vollkommen unverständlich, meint die Journalistin und Publizistin Margaret Heckel. "Wir hatten so lange Zeit, dass wir ordentlichen Digitalunterricht einrichten -und das scheint immer noch nicht passiert zu sein." Verantwortlich dafür seien "selbstverständlich die Kultusminister der jeweiligen Bundesländer".

Bundesländer üben ihre Bildungshoheit "miserabel" aus

Diese hätten jahrelang immer wieder dafür gestritten, gegenüber dem Bund die Hoheit über die Bildung zu besitzen. "Sie wollten unbedingt dieses Privileg, dieses Recht der Bildungshoheit - und jetzt üben sie es so miserabel aus." Das sei "eine echte Schande für den Föderalismus in Deutschland". Sie verstehe eigentlich nicht, "warum die Eltern nicht in ihren jeweiligen Landeshauptstädten vor das Kultusministerium ziehen und massiv demonstrieren gegen diese unfähige Ministerialbürokratie".

Schulen werden allein gelassen

Es sei zwar "ganz toll", wenn einzelne Schulen engagiert seien, hier gute Lösungen anzubieten, "aber die Führung muss doch von oben ausgehen", so Heckel. Es gehe darum, dass die Schülerinnen und Schüler das bestmögliche Lernumfeld bekommen und man müsse endlich handeln - "aber das scheint in den Ministerien kaum vorzukommen. Ich bin gar nicht sicher, ob da überhaupt gearbeitet wird. Jedenfalls sieht man es nicht. Die Schulen scheinen sehr stark alleine gelassen zu werden."
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