Kein Terrorverdacht mehr

    "Rock am Ring" geht weiter

    Die Band Broilers auf der Rock-am-Ring-Bühne: Das Festival kann fortgesetzt werden
    Beim Festival Rock am Ring kann jetzt wieder gefeiert werden. © imago stock&people
    03.06.2017
    Erleichterung bei Fans und Organisatoren: Der Terrorverdacht beim Festival Rock am Ring hat sich nicht erhärtet. Das Festival kann daher weitergehen. Der Verdacht auf einen geplanten Anschlag hatte sich ergeben, als bekannt wurde, dass der Bruder eines Mitarbeiters ein inhaftierter Gefährder sei.
    Das wegen Terrorgefahr unterbrochene Festival "Rock am Ring" kann weitergehen. Nachdem die Polizei das Gelände am Abend geräumt und durchsucht hatte, habe sich der Verdacht einer akuten Terrorgefährdung nicht erhärtet, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz am Vormittag in einer Pressekonferenz.
    Polizeipräsident Wolfgang Fromm erklärte das Vorgehen der Polizei: Demnach waren die Behörden vor Ort am gestrigen Vormittag darüber informiert worden, dass wenigstens eine Person aus dem Festivalpersonal mit Zugang zum inneren Veranstaltungsbereich in einem direkten Verwandtschaftsverhältnis zu einem inhaftierten Terrorverdächtigen stehe. Auch habe der Name auf dem Backstage-Ausweis des Mitarbeiters nicht mit dem tatsächlichen Namen der Person übereingestimmt. Das reichte den Behörden aus, um im Absprache mit dem Innenministerium das Festival zu unterbrechen, um die erforderlichen Ermittlungen und polizeiliche Maßnahmen einzuleiten, so Fromm.

    Verdächtige sind wieder auf freiem Fuß

    Im Zuge kam es zu Ermittlungen gegen drei Personen, in Hessen wurden Wohnräume durchsucht und Verdächtige zeitweise festgenommen, so Christoph Semmelrogge von der Polizei Koblenz im weiteren. Die verdächtigen Personen wurden gegen sieben Uhr auf freien Fuß gesetzt, die Ermittlungen hielten jedoch an. Bei den polizeilichen Durchsuchungen auf dem Festivalgelände konnte im Laufe der Nacht festgestellt werden, dass keine verdächtigen Gegenstände auf dem Gelände deponiert worden seien, so die Polizei weiter.
    Polizei und Innenminister dankten den Festivalbesuchern, die das Veranstaltungsgelände zügig, kooperationsbereit und friedlich verlassen hatten. Das 86.000 Menschen das Gelände binnen einer Viertelstunde ohne Zwischenfälle verlassen haben, sei "einmalig", sagte Veranstalter Marek Lieberberg. Die Rockfans hätten damit "ein gemeinsames" Zeichen setzen wollen.
    (thg)
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