Kampagne #UnhateWomen

Die ganz normale Frauenverachtung des Deutschrap

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Das Gesicht einer Frau, auf dem durchgestrichen die Worte zu lesen sind: "Baller der Alten die Drogen ins Glas, Hauptsache Joe hat seinen Spaß."
Das Motiv der Kampagne "Unhate Women" zeigt die Anzahl der Klicks für sexistische Texte. © Terres des Femmes
Journalistin Jane im Gespräch mit Gesa Ufer · 05.03.2020
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Die Kampagne "Unhate Women" macht sexistische Texte im Deutschrap sichtbar. Frauen unterschiedlichen Alters lesen Zeilen etablierter Musiker. Sie habe bisher vor allem Medienschaffende sensibilisiert, sagt die Hip-Hop-Kolumnistin Jane.
"Unhate Women" heißt die aktuelle Kampagne der Frauenrechtsorganisation Terres des Femmes. Sie ist so simpel wie schockierend: Frauen unterschiedlichen Alters lesen Textzeilen etablierter Deutschrapper wie "Die Bitch muss bügeln, muss sein. Wenn nicht, gibt’s Prügel, muss sein". Eingeblendet werden dazu die extrem hohen Klickzahlen der Songs.
Die Kolumnistin Jane des Hip-Hop-Magazins "Juice" hält die Kampagne für "sehr notwendig". Zwar gebe es schon sehr lange rapinterne Kritik an solchen sexistischen Texten, diese werde aber nicht gehört: "Das ist eine riesengroße Geldmaschinerie, die gut funktioniert. Und die Leute, die da jetzt gerade bequem ihren Sexismus durchziehen können, die werden ihre Machtposition nicht einfach so aufgeben."
Die Kampagne habe bisher vor allem zu einer Sensibilisierung bei Journalisten beigetragen, sagt Jane: "Ich glaube, dass so viel wie in den letzten Tagen tatsächlich noch nicht verfasst wurde zu dieser Thematik. Und ich wünsche mir, dass das weiter so bleibt."
(sed)
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