Fagott mit Bajonett
13.02.2015
Das Hamburger Festival Arabesques widmete sich der Musik im Ersten Weltkrieg. Ravel, Schönberg, Bartók - sie alle hatten eine Haltung zum großen Schlachten und waren zumeist patriotisch aufgewallt.
Auch die Komponisten und Musiker erlebten den Ersten Weltkrieg als Soldaten oder Staatsbürger, getragen vom hasserfüllten Patriotismus ihrer jeweiligen Nationen - oder manche von ihnen voller Verzweiflung über das massenhafte Morden.
In einem Konzert in der Krypta von St. Michaelis in Hamburg spielten Musikerinnen und Musiker aus Hamburg und aus der Partnerstadt Marseille Werke für Holzbläserensembles, die in den Jahren vor, während und nach dem Krieg entstanden. Nicht jedes dieser Stücke war ursprünglich als Stellungnahme zum großen Morden konzipiert. So begann Maurice Ravel sein "Tombeau de Couperin" eigentlich als allgemein musikalisch gedachtes Klavierstück, das jedoch im Lauf des Krieges zu einer Sammlung von klingenden Nachrufen auf umgekommene Freunde wurde. In diesem Konzert erklingt es in der Bearbeitung für fünf Bläser
In diesem Konzert treffen die Mitglieder des renommierten Bläserquintetts "Quintette à vent de Marseille" auf drei Solisten des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, die sich im "Trio d'Anches" zusammengefunden haben. Fünf und Drei ergibt eigentlich Acht, doch die ideale Formation in der Holzbläsermusik ist in der Tat das Septett, so dass in den meisten Stücken des Abends jeweilis ein Musiker Pause hat.
Arabesques - Deutsch-französisches Kulturfestival
St. Michaelis, Hamburg
Aufzeichnung vom 31. Januar 2015
Maurice Ravel
"Le Tombeau de Couperin" für Bläserquintett
Arnold Schönberg
Bläserquintett op.26 (2. Satz)
Erwin Schulhoff
Divertissement für Bläsertrio
Vincent d'Indy
"Chanson et Danses" für Bläserseptett H-Dur op.50
Jules Mouquet
"Adagio, Aubade et Scherzo" für Bläserseptett
Béla Bartók
acht Stücke aus "Gyermekeknek/Für Kinder" Sz 42, für Bläserseptett bearbeitet
Trio d'anches Hamburg
Quintette à vent de Marseille