Kammermusik Classix Kempten

Über den Großen Teich

Fürstensaal Classix
Musiker des Festivals Classix Kempten im Jahr 2013 im Fürstensaal © Christine Tröger
28.10.2016
Die 11. Ausgabe des exquisiten Kammermusikfestivals im Allgäu wagt den programmatischen Sprung über den Großen Teich und taucht in die faszinierenden musikalischen Entwicklungen Nordamerikas ein.
Über 10 Festivalausgaben hinweg konnte man in Kempten in europäische Winkel der Musikgeschichte hören: England, Ungarn oder der Stadt Wien um 1900 waren die Ausgaben gewidmet, Unbekanntes aus Südosteuropa wurde angeboten – die Kemptener Begegnungen haben den Horizont erweitert und sehr oft alle Erwartungen übertroffen. Sie haben uns noch einmal verdeutlicht, dass wir uns gemeinhin leider doch zu sehr auf ein enges Repertoire im Konzertalltag beschränken.
Viele der nun in Kempten im Rahmen des Nordamerika-Schwerpunkts aufgeführten Werke sind bei uns gänzlich unbekannt, einige kennen wir in anderen Fassungen. Ansatzweise können wir hier den Wechselwirkungen zwischen dem Import der Immigranten aus Europa in der Mitte des 20. Jahrhunderts und den originären Bestand vor Ort nachgehen – die Programme zeigen, dass sich die Musik Amerikas nicht in populären Formen erschöpft.
Es gibt in Kempten keine stehenden Ensembles, sondern eine handverlesene Schar hochkarätiger Musik aus aller Herren Länder, die zusammenkommt, um Repertoire vor Ort zu erarbeiten. Es sind etwa 25 Musiker die für eine Woche zusammenkommen, die sich kennen oder auch erstmals gemeinsam musizieren und in diesem Jahr auf die nordamerikanischen Entdeckungen einlassen.
Sechs Konzerte gab es auch in diesem Jahr - und wie immer waren alle Proben frei zugänglich, Begegnungen mit den Musikern waren also garantiert. Derek Bermel war Composer in residence von Classix Kempten - seine Werke waren in allen Konzerten präsent, der Komponist war vor Ort, man konnte ihm näherkommen. Er stellte sich in einem öffentlichen Gespräch vor. Er wirkte auch als Klarinettist in den Konzerten mit.
Classix Kempten
Ausschnitte aus Konzerten am 21., 22. und 23. September 2016 im Theater
Kammermusik aus Nordamerika
Arnold Schönberg
Phantasy op. 47 für Violine und Klavier
Aaron Copland
"As it fell upon a day" für Sopran, Flöte und Klarinette
George Antheil
Sonate Nr. 2 für Violine, Klavier mit Bongos
Aaron Copland
"Appalachian Spring"- Suite für Flöte, Klarinette, Fagott, Streichnonett und Klavier
Amy Beach
Lieder für Sopran und Klavier
Manuel Ponce
"Estrellita" – Mexikanische Serenade für Violine und Klavier
Arthur Foote
Nocturne und Scherzo für Flöte und Streichquintett
Derek Bermel
"Soul Garden" für Viola und Streichquintett
George Crumb
"Vox Balaenae für drei maskierte Spieler"
Samuel Barber
"Summer Music" op. 31 für Bläserquintett

Sophie Klußmann, Sopran
Marina Piccinini, Flöte
Sefan Schilli, Oboe
Chen Halevi, Klavinette
Jaakko Luoma, Fagott
Natalia Prishepenko, Violine
Béatrice Muthelet, Viola
Peter Bruns, Violoncello
Bunars Upatnieks, Kontrabass
Oliver Triendl, Klavier
u.a.