Er hatte schon vorher die deutsche Nachkriegsgeschichte kritisch in den Blick genommen - aber die "Die Ehe der Maria Braun" sollte Rainer Werner Fassbinders größter Publikumserfolg werden. Vor 40 Jahren wurde das Melodram auf der Berlinale uraufgeführt.
Eine Welt ohne Kolonialherrschaft, das forderten Intellektuelle wie W.E.B. Du Bois nach dem Ersten Weltkrieg. 1919 fand der erste Pan-Afrikanischer Kongress statt. Ein historisches Signal, das schließlich zur Emanzipation Afrikas führte.
Erst 35 Jahre ist Johannes Brahms alt, als 1869 sein "Deutsches Requiem" uraufgeführt wird. Das Werk machte ihn zu einem der berühmtesten Komponisten seiner Zeit. Er sagte über das Chorwerk später: "Ich habe nun Trost gefunden."
Im Zweiten Weltkrieg bombardierten die Alliierten das italienische Kloster Montecassino aus dem frühen Mittelalter, um die Kontrolle über den Weg nach Rom zu erlangen. Die Mutterabtei der Benediktiner wurde am 15. Februar 1944 zerstört.
Bei der Explosion in einer Chemiefabrik im indischen Bhopal starben 1984 tausende Menschen. Bis heute leiden Bewohner der Region an Nachwirkungen. Vor 30 Jahren fiel das Urteil gegen den US-Konzern Union Carbide.
Vor 20 Jahren starb in Guben der Algerier Farid Guendoul. Er war vor rechtsextremen Jugendlichen in ein Treppenhaus geflüchtet. Der Angriff wurde als "Gubener Hetzjagd" bekannt - die Fremdenfeindlichkeit rief Engagement, aber auch Schulterzucken hervor.
Dass der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist - diese Vorstellung war neu, als Vertreter von 53 Nationen am 12. Februar 1979 zur ersten Weltklimakonferenz zusammenkamen. Dabei gab es schon damals Besorgnis erregende Beobachtungen.
"Die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte", sagte Gottfried Benn über Else Lasker-Schüler. Sie bewegte sich wie eine Märchenfigur durch Berlin und fiel mit ihrer exzentrischen Erscheinung auf. Vor 150 Jahren wurde die Dichterin geboren.
In seinen Essays dachte der Kunsthistoriker und Sozialreformer John Ruskin Natur, Gesellschaft und Ökonomie zusammen. Damit inspirierte er die soziale Bewegung und das englische Kunsthandwerk – und war damit für viele wichtiger als Karl Marx.
Als sie den Pianisten Franz Liszt kennenlernte, war Carolyne zu Sayn-Wittgenstein 28 Jahre alt. Sie folgte dem charismatischen Superstar nach Weimar und fand dort die Mission ihres Lebens: seine Muse zu sein. Vor 200 Jahren wurde sie geboren.
Solidarität und Selbstbestimmung statt Zwang: Otto Felix Kanitz war ein Wegbereiter der modernen Pädagogik. In einer Zeit, als die Prügelstrafe zur pädagogischen Grundausstattung gehörte, trat Kanitz für eine Erziehung ohne jede Gewalt ein.
Piet Mondrian war einer der Pioniere der abstrakten Kunst: Seine Kompositionen aus schwarzen Linien und rechteckigen Feldern in den Grundfarben machten ihn weltberühmt. Am 1. Februar 1944 starb der niederländische Maler in New York.
Fritzi Massary wurde in Wien als Tochter jüdischer Kaufleute geboren, in den 1920ern stieg sie in Berlin zur gefeierten Revue- und Operettensängerin auf. Als sie in die USA emigrierte, endete ihre Karriere. 1969 starb sie im Alter von 86 Jahren.
Dieser Film ist die Mutter aller Pauker- und Pennäler-Komödien: "Die Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann nimmt die Macken einer überalterten Lehrerschaft aufs Korn. Der Unterhaltungsfilm aus der NS-Traumfabrik Ufa von 1944 war nur scheinbar unpolitisch.
Der Architekt Alvar Aalto gilt als Wegbereiter der Moderne in Finnland. Selten wird seine Ehefrau und gleichrangige Büro-Partnerin erwähnt: Aino Aalto. Zu Unrecht, denn mit ihr entstand eine ästhetische, funktionale und zugleich soziale Wohnkultur.
Die deutsche Erstausstrahlung der US-Serie "Holocaust" erzielte Rekordeinschaltquoten. Die Geschichte einer jüdischen Familie, die durch das NS-Regime ermordet wird, bewegte besonders das junge Publikum und schuf ein breites Bewusstsein für den Völkermord an den Juden.
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt" - lange kam es den Vätern unserer Verfassung nicht in den Sinn, diesen Satz ins zu entwerfende Grundgesetz zu schreiben. Erst die Juristin Elisabeth Selbert setzte ihn am 18. Januar 1949 durch.
Im August 1968 waren in Prag Panzer des Warschauer Paktes aufgefahren, um den "Prager Frühling" gewaltsam zu beenden. Aus Protest gegen die Okkupation übergoss sich vor 50 Jahren der Student Jan Palach mit Benzin und zündete sich an.
Sie zählen bis heute zu den Leitfiguren der Linken – Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Vor hundert Jahren wurden die Anführer des "Spartakusaufstandes" gefangen genommen und von regierungstreuen Soldaten ermordet.
Bei einem Überfall auf einen britischen Postzug 1963 erbeuteten die Täter umgerechnet rund 56 Millionen Euro. Erst Jahre später wurde Bruce Reynolds, der Kopf der Bande, gefasst. Am 14. Januar 1969 erging das äußerst harte Urteil gegen ihn.
Bertolt Brecht verfasste "Mutter Courage und ihre Kinder" im Exil. Nach der Uraufführung des Stücks in Zürich dauerte es acht Jahre, bis es 1949 auch in Deutschland zu sehen war - dort jedoch in einer verschärften Textversion.
Die protestantischen, freiheitsliebenden Niederlande gegen das rigide System des katholischen spanischen Herrscherhauses: Dieses Szenario aus dem 16. Jahrhundert ist Schauplatz für Goethes Trauerspiel „Egmont“. Nach seiner Uraufführung am 9. Januar 1789 gab es auch viel Kritik.
Kaffeehausliteraten gab es viele, aber Peter Altenberg war ihr König. Umgeben von den Größen des Wiener Künstlerlebens residierte er im Café Central. Heute erinnert dort ein Pappmaschee-Denkmal an den Dichter und stadtbekannten Sonderling.
Auch wenn sein Frauenbild aus heutiger Sicht als reaktionär und seine Einstellung gegenüber Juden als antisemitisch geprägt gelten: Bis heute gilt der Franziskanerpater Maximilian Kolbe als Märtyrer und Vorbild.
Am 4. Januar 1919 begann der sogenannte Spartakusaufstand. Ausgelöst wurde er durch die Entlassung des Berliner Polizeipräsidenten, den die amtierende Regierung unter Führung der Sozialdemokraten loswerden wollte. Doch aus einer Demo wurde ein Aufstand.