Kaddisch für eine Besessene

Von Rosemarie Mieder und Gislinde Schwarz · 28.10.2011
Als die Bibliothekarin Gudrun Goeseke in den 80er-Jahren im Keller der Jüdischen Gemeinde Halle/ Saale hinter Kohlekisten und Sperrmüll Kartons mit vergilbten Dokumenten entdeckte, kam ihr bei der Durchsicht ein ungeheuerlicher Verdacht: Die Vorsitzende dieser Gemeinde war kein Adoptivkind, wie sie immer behauptete. War sie überhaupt Jüdin?
Nach und nach zeigte sich die bittere Wahrheit. Karin Mylius war die Tochter eines nazitreuen Polizeibeamten, der Juden aus ihren Wohnungen vertrieben hatte.

Von 1968 bis 1986 wurde die Gemeinde von einer Besessenen geführt, betrogen und letztendlich kaputtgemacht.

Regie: Ulrike Bajohr
DLF 2011