Junkerblues und IT-Circus

Von Elke Suhr · 01.04.2011
Im Winter 1995 sagte Reinhard Wendtland: "Hier muss etwas passieren!" Von der 1810 gegründeten Traumstadt des Fürsten zu Putbus mit ihren weißen Bürgerhäusern und dem Circus - dem klassizistischen Rondell in der Mitte - war nur ein trauriger Rest übrig.
Eigentlich wollte Franz zu Putbus, der letzte der Putbuser Fürsten, der weißen Stadt am Meer aus eigener Kraft zu altem Glanz verhelfen. Soweit ist es nicht gekommen. Er verstrickte sich in einen Rückenteignungsprozess, dessen Ausgang ihn tief verletzte.

Sein Vorfahre, Malte zu Putbus, hatte sich mit den Nationalsozialisten auf Rügen angelegt und starb im KZ Sachsenhausen. Dessen Besitz, enteignet zum Teil von den Nazis vor dem Krieg, zum Teil danach von den Russen, erwartete der Erbe Franz nach der Wende von Gesetzes wegen zurück. Dazu kam es nicht, und die Schweriner Landesregierung war froh darüber.

So wurde Reinhard Wendlandt, Erfinder und Geschäftsmann, zum Hoffnungsträger von Putbus.

Regie: Anna Panknin
DLF 2011