Junge Poeten zum Lernen gebeten

Von Axel Reitel · 11.06.2005
Alljährlich im August wurden sie für eine Woche nach Schwerin geladen. Von 1970 bis 1989 kamen insgesamt 2000 junge Leute zwischen 14 und 25 zu den Zentralen Poetenseminaren der FDJ. Sie kamen mit der Hoffnung, zu den beachteten Autoren der DDR zu gehören.
Die DDR-Führung hoffte, sie für ihre Sache zu instrumentalisieren. Dafür kooperierte der FDJ-Zentralrat mit dem Ministerium für Staatssicherheit. Aber Jugendliche lassen sich nur sehr begrenzt vereinnahmen. Die letzten Aktennotizen der Stasi über die Poetenseminare gleichen einer politischen Bankrotterklärung.


Regie: Andreas Meinetsberger
Mitwirkende: Volkmar Kleinert, Alexander Khuon, Martin Seifert, Nadja Schulz-Berlinghoff
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2005
Ton: Alexander Brennecke
Komposition: Lutz Glandien
Regieassistenz: Katrin Martin
Länge: 54’24


Axel Reitel, geboren 1961 in Plauen/ Vogtland, ging 1982 nach Haft und Freikauf in die BRD, studierte Kunstgeschichte und Philosophie, schreibt Lyrik, Prosa, Essays. Lebt in Berlin. Zuletzt: "Selbsterziehung - Jugendstrafvollzug in der DDR" (MDR 2003), "Spatensoldaten" (MDR 2004).

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