John Scofield Quartet "Country for old man“

Immer wieder für Überraschungen gut

Der Gitarrist John Scofield bearbeitet die Musik seiner Jugend
Der Gitarrist John Scofield bearbeitet die Musik seiner Jugend © Nicolas Suttl
Moderation: Matthias Wegner · 20.03.2017
Der US-Amerikaner John Scofield zählt bis heute zu den Top-Gitarristen des internationalen Jazz. Sein wendiges und oft bluesgetränktes Spiel ist sehr gut identifizierbar, darüber hinaus überrascht Scofield aber auch immer wieder mit neuen Projekten und Konzepten.
Beim renommierten Jazzfestival in Frankfurt am Main setzte er sich – wie schon auf dem aktuellen Album – intensiv mit amerikanischer Roots- und Country-Musik auseinander. Diese Musik hat ihn vor vielen Jahren sehr intensiv begleitet und sozialisiert. Die Liebe zu den in ihr steckenden sehnsuchtsvollen Melodien hat ihn nie verlassen und schimmerte schon bei früheren Projekten hin und wieder durch. Nun, im fortgeschrittenen Alter, wollte es Scofield aber noch einmal richtig wissen:
Was auf Album-Länge mitunter etwas statisch und routiniert wirkt, bekommt im Live-Kontext einen entscheidenden Weiterdreh. Oder anders ausgedrückt: Scofield bleibt natürlich auch hier ein improvisierender Musiker, dessen Soli noch immer variabel und von großer musikalischer Schönheit sind. Zur Seite steht ihm zudem eine der besten Rhythmusgruppen, die es im aktuellen Jazz gibt. Und dass Larry Goldings nicht nur auf dem Klavier brilliert, sondern auch ein grandioser Organist ist, wird in diesem Kontext noch einmal besonders deutlich.
John Scofield, Gitarre
Larry Goldings, Orgel und Klavier
Steve Swallow, Bass
Bill Stewart, Schlagzeug
47. Deutsches Jazzfestival Frankfurt am Main
Aufzeichnung vom 27.10.2016
John Scofield
John Scofield© Nicolas Suttl