JazzJandl

Von Bert Noglik · 08.03.2009
Der österreichische Schriftsteller Ernst Jandl (1925-200) gehörte zu den führende Vertretern der experimentellen Literatur in der Nachkriegszeit. Seine besondere Liebe war der Jazz.
Jandls Schaffen, in dem er dem Sprachspiel und dem Sprachklang besondere Aufmerksamkeit widmete, spannte sich vom Schriftlich-Literarischen über das Sprech- und Lautgedicht bis hin zur Performance.

Ausgangsmaterial für das mit den Mitteln der Collage und Montage arbeitende Hörbild ist ein Gespräch des Autors mit Ernst Jandl in dessen letzten Lebensjahren. 2007, sieben Jahre nach dem Tod des Dichters, recherchiert Bert Noglik erneut im Wiener 4. Bezirk. Er befragte Nachbarinnen, einen Wirt, einen Apotheker, einen Postboten. Atmosphärisches und Erinnerungen von Bewohnern des Viertels an Ernst Jandl bilden eine zweite Ebene des Features. Ernst Jandl machte außerdem Aufnahmen mit Jazzmusikern wie Lauren Newton, Mathias Rüegg und Dieter Glawischnig.

Das Feature kreist um zentrale Themen des Dichters wie das Wechselverhältnis von Sprache, Rhythmus und Klang, den Einfluss des Jazz auf sein literarisches Schaffen, sein Verhältnis zum Alter und zur Endlichkeit sowie zu Jazz und Literatur als Medium des Widerstands.