Jazzdor Berlin 2019: Naïssam Jalal Trio / Unbroken

Transparent und minimalistisch

Naissam Jalal
Naissam Jalal © Alexandre Lacombe
Moderation: Matthias Wegner · 08.06.2020
Wie fast alle größeren Festivals in diesen Monaten konnte auch die Berliner Ausgabe des Jazzdor-Festivals nicht stattfinden. Zum Glück liegen uns viele erstklassige Konzertmitschnitte aus den vergangenen 13 Jahren vor, die es wert sind, wiedergehört zu werden.
Zu den Sternstunden im vergangenen Jahr zählten der Auftritt der Flötistin Naïssam Jalal und ihrem Trio"Quest of the invisible" und der international besetzten Band "Unbroken".
Naissam Jalals Musik ist transparent, minimalistisch und fesselnd. Zwischen den tatsächlich gespielten Noten ist oft viel Platz und nicht zuletzt dadurch wird eine große Spannung aufgebaut. In dieser Musik steckt zudem eine große Schönheit und es gibt viel Raum zum Improvisieren und spontanen Gestalten.
Im zweiten Teil des Abends faszinierte das Sextett "Unbroken" das Publikum mit einem höchst ungewöhnlichen Sound und einer spannenden Herangehensweise an die improvisierte Musik. Drei Streicher treffen in dieser Band auf Gitarre, Electronics und Schlagzeug. Vor allem das Live-Sampling des norwegischen Klangkünstlers Jan Bang in Interaktion mit den drei improvisierenden Streichern wird hier zu einem beeindruckenden Hörerlebnis.
Naïssam Jalal "Quest of invisible"
Naïssam Jalal, Flöte
Leonardo Montana, Klavier
Claude Tchamitchian, Kontrabass
Unbroken
Régis Huby, Geige
Guillaume Roy, Geige
Vincent Courtois, Cello
Jan Bang, Electronics
Eivind Aarset, Gitarre
Michele Rabbia, Schlagzeug, Electronics
Aufzeichnung vom 04.06.2019
Kesselhaus Berlin
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