Jan Sosniok über Winnetou

Blaue Augen, ausgeschlagene Zähne und richtig viel Spaß

Jan Sosniok im Deutschlandradio Kultur
Zu Besuch beim Deutschlandradio Kultur: Jan Sosniok im Studio. © Matthias Horn / Deutschlandradio
Jan Sosniok im Gespräch mit André Mumot · 08.08.2015
Er trat in große Fußstapfen: Jan Sosniok spielt seit drei Jahren den Winnetou bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg, der lange Jahre von Pierre Brice verkörpert wurde. Im Interview erzählt Sosniok, wie aufwändig die Produktionen sind und warum es dort auch weiterhin politisch ein wenig unkorrekt zugehen darf.
Es ist ein tiefer Einschnitt gewesen für alle Karl May Fans: Im Juni starb Pierre Brice, der für das deutsche Kinopublikum der 60er Jahre zur Legende wurde. Er gab den weisen Häuptling der Apachen – nicht nur in zahlreichen Filmen, sondern von 1988 bis 1991 auch in den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg, die bereits seit 1952 jeden Sommer die knallbunte Fantasiewelt auf die Freilichtbühne bringen.
Bereits im dritten Jahr sitzt dort nun Jan Sosniok als Winnetou im Sattel und schießt sich derzeit edelmütig durch die Produktion "Im Tal des Todes". Bekannt geworden ist der durch die Fernsehserien "Gute Zeichen, Schlechte Zeiten" und "Berlin, Berlin". Im Gespräch mit André Mumot erzählt Sosniok von der aufwändigen Freiluftinszenierung von "Im Tal des Todes", die pro Vorstellung 7500 Menschen anzieht. Dabei kommen unter anderem jede Menge Pferde und ein abgerichteter Adler zum Einsatz, es wird geschossen und gekämpft. "Ich habe diverse Blessuren davongetragen", so Sosniok – dazu gehören blaue Augen und vor Publikum live ausgeschlagene Zähne.
Kritik an der politisch wenig korrekten Indianerdarstellung kann er jedoch nicht nachvollziehen: "Warum soll die Figur denn nicht weiterleben? Sie transportiert ja auch das Gute im Leben."
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