Jan Böhmermann - das Konzert in München

Bunte Show - aber etwas steif

Jan Böhmermann steht in einer Studio-Kulisse für eine Fernseh-Aufzeichnung.
Wie auch in seinen Sendungen, habe Böhmermann immer wieder versucht, das Publikum aufs Glatteis zu führen, so Tobias Krone. © dpa/Oliver Berg
Tobias Krone im Gespräch mit Britta Bürger · 10.05.2018
Das Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld spielt normalerweise in Böhmermanns Fernsehsendung Neo Magazin Royale. Und jetzt auch auf einigen Bühnen der Republik - gemeinsam mit Böhmermann sind die Musiker jetzt auf Tour. Das Motto: "Fernsehen ist so 2017".
Musikkritiker Tobias Krone erlebte Jan Böhmermann und das Rundfunk Tanzorchester Ehrenfeld in München und sah eine "bunte, knallige Musik-Show mit den Hits aus fünf Jahren 'Neo Magazin Royale'. Musikalisch sei eine große Bandbreite zu hören gewesen, "'Style und das Geld' zum Beispiel, diese Swing-Version von einem Kay One Rap-Song oder 'Be deutsch', diese Rammstein-Hymne auf das deutsche Gutmenschentum oder 'Menschen, Tanzen, Leben, Welt' so ein Chart-Hit, den er (Böhmermann) damit geschafft hat, der tatsächlich nur aus Werbe-Phrasen besteht", erzählt Krone.

Die Musik stand im Mittelpunkt, aber natürlich ließ es sich Böhmermann nicht nehmen auf aktuelle Themen anzuspielen. "Vor seinem Polizistensong 'Rainer Wendt' - eine satirische Hommage auf den Polizeigewerkschaftler - da sprach er natürlich heute, grade in München, über die Großdemo gegen das Polizeiaufgaben-Gesetz", so Krone. Wie auch in seinen Sendungen, habe Böhmermann immer wieder versucht, das Publikum aufs Glatteis zu führen.

Böhmermann wirkt steif

Auf der riesigen Bühne sei Jan Böhmermann allerdings, anders als im Fernsehen, eher verschwunden, berichtet Krone. "Er macht tatsächlich nicht so viel her, wirkt sehr steif und interagierte auch kaum mit dem Publikum. Das merkte man vor allem, als die Gastsängerin Giulia Becker auf die Bühne kam. Die hatte richtig viel Präsenz, viel Bewegung und hat richtig begeistert.
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