Islam-Wissenschafter: Integration mit mehr Zwang durchsetzen

17.08.2006
Vor dem Hintergrund der geplanten Anschläge in Großbritannien hat der Islamwissenschaftler und Publizist Ralph Ghadban eine rigorosere Integrationspolitik der westlichen Kulturen gegenüber den Muslimen gefordert. "Wer hier lebt, muss sich an das erzieherische Konzept im Westen anpassen", sagte er in Bezug auf die Bildungsarbeit der Schule.
Der Islamwissenschaftler und Publizist Ralph Ghadban fordert eine rigorosere Integrationspolitik der westlichen Kulturen gegenüber den Muslimen. Entsprechende Maßnahmen müssten mit mehr Zwang durchgesetzt werden, sagte Ghadban im Deutschlandradio Kultur.

Es könne nicht sein, dass die Bildungsarbeit der Schule dadurch unterlaufen werde, dass muslimische Mädchen von Klassenfahrten, vom Schwimmunterricht und von der Sexualkunde befreit würden, äußerte Ghadban. "Wer hier lebt, muss sich an das erzieherische Konzept im Westen anpassen", erklärte er.

Vor dem Hintergrund der geplanten Anschläge in Großbritannien kritisierte der Islamwissenschafter, dass der Westen nicht genug zu seinen Grundwerten und den Menschenrechten stehe: "Niemand hat die Muslime richtig aufgefordert, hier das Menschenrecht anstatt das Gottesrecht zu akzeptieren." Viele im Westen, vor allem die Anhänger einer multikulturellen Gesellschaft, würden die universalen Werte relativieren und dienten so ungewollt der Ideologie des Islamismus, sagte Ghadban.

Ghadban plädierte dafür, Muslimen die Werte und die Gesetze der westlichen Gesellschaft sehr deutlich zu vermitteln und sie nicht zu relativieren. Die Islamisten würden die Religionsfreiheit dazu benutzen, ihr Programm durchzusetzen: "Ihr Programm besteht darin, erst mal die sozialen Verhältnisse zu islamisieren", sagte er.

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