Invasive Arten

Krebs wird US-Abstammung zum Verhängnis

Der amerikanische Flusskrebs.
Sorgt in Spanien für Wirtschaftswachstum: der amerikanische Flusskrebs. © Imago / UIG
Von Eva-Maria Weininger  · 31.05.2016
Eine spanische Gemeinde hat ihm ein kleines Wirtschaftswunder zu verdanken: dem Roten Flusskrebs. Fast jeder in Isla Mayor lebt mittlerweile von dem Handel mit dem Krustentier. Doch weil der Krebs aus den USA stammt, droht nun ein Zucht-Verbot.
Seit 1974 wird der Rote Flusskrebs in der Gemeinde Isla Mayor - im Süden von Sevilla - kultiviert und verkauft. Ein kleines Wirtschaftswunder. Jährlich werden hier 4000 Tonnen Flusskrebse gezüchtet und verkauft. 85 Prozent werden in die restliche EU und USA exportiert. Ein Geschäft von 20 Millionen Euro im Jahr.

Ökokatastrophe oder gesellschaftlicher Gewinn?

Doch eigentlich stammt der Krebs aus den USA - und dies könnte dem lukrativen Geschäft mit den Krustentieren bald ein Ende bereiten. Der spanische oberste Gerichtshof hat auf Antrag des spanischen Ökobündnisses "Ecologistas en Accion" die Liste fremder Arten erweitert, die weder gezüchtet, noch kommerziell genutzt werden dürfen. Auch der Rote Flusskrebs ist betroffen. Die Begründung: Die invasiven Arten würden die Fülle und Vielfältigkeit heimischer Arten beeinträchtigen.
Noch ist das Gesetz nicht in Kraft getreten. Doch wenn es vom "Boletin" - dem spanischen Staatsanzeiger - veröffentlicht wird, hätte dies für das Dorf drastische wirtschaftliche Folgen. Denn nicht nur die Fischer leben von den Krebsen, insgesamt 5000 der 6000 Einwohner sind direkt oder indirekt von dem Einkommen durch die Krustentiere abhängig.
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