"Inuk"

Gesehen von Anke Leweke · 06.02.2013
Die jungen Inuit aus dem Jugendzentrum im Nordwesten Grönlands spielen sich in diesem Film selbst. So werden ihre meist zerrissenen Biografien zum Thema.
Etwa die von Inuk, dessen Vater bei einem tragischen Unfall ums Leben kam und dessen Mutter seitdem an der Flasche hängt. Er selbst hat sich zurückgezogen, verschanzt sich mit seinen übergroßen Kopfhörern vor der Umwelt. Im Jugendzentrum wird der trotzige Kerl auf Schicksalsgenossen treffen und es ist schließlich die Tradition der Vorfahren, die für die Jugendlichen immer identitätsstiftender wird.

Auch wenn der Kalifornier Mike Magidson an Originalschauplätzen und mit den dortigen Bewohnern gedreht hat, bleibt seine Kamera stets ein wenig außen vor. Man spürt, dass hier der Blick eines Fremden auf einen anderen Kulturkreis am Werk ist. "Inuk" ist kein Film von Inuit, sondern vielmehr über die nordamerikanischen Ureinwohner. Dennoch bekommt man es mit einer aufschlussreichen Expedition zu tun.

Grönland/Frankreich 2010, Regie: Mike Magidson, Darsteller: Gaba Petersen, Ole Jorgen Hammeken, Rebekka Jorgensen, 89 Minuten, FSK: ab 12