Der US-Kongress befasst sich mit möglichen Reparationszahlungen für Nachfahren versklavter Menschen. In Anbetracht der sozialen Ungleichheit in den USA seien Entschädigungen längst überfällig, meint die Historikerin Britta Waldschmidt-Nelson.
Teile der Berliner Coronaprotestbewegung sollen durch den Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft werden. Über die Demos hat der Soziologe Sebastian Koos geforscht. Auch viele Menschen aus dem bürgerlichen Lager hätten sich radikalisiert.
30 Stunden Arbeiten am Stück, immer jüngere Patienten - und kein Optimismus mehr: Viele Mitarbeitende des Gesundheitssystems sind verzweifelt. Und sie wissen nicht, wohin mit dem Erlebten, sagt Andreas Igl von der Telefonberatung PSU-Helpline.
Unionsabgeordnete fordern: Keine Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer kritisiert das als Versuch, Wählerstimmen vom rechten Rand zu gewinnen.
CDU und CSU wollen islamische Verbände, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden, nicht länger finanziell fördern. Die Journalistin Sineb el Masrar findet das richtig, warnt aber davor, konservative Muslime mit Islamisten gleichzusetzen.
Schul-Lockdown, Distanzunterricht, Homeschooling: Wegen zum Teil erheblicher Lerndefizite fordert der Lehrerverband, allen Schülerinnen und Schülern zusätzliche Förderangebote zu machen. Für manche sei auch ein Zusatzjahr eine wichtige Chance.
Im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur sieht der Historiker Winfried Speitkamp Parallelen zu früher: Immer wieder in der Geschichte duellierten Männer sich - meist ging es um die Ehre.
Im Buch "Jeder Mensch" plädiert der Autor Ferdinand von Schirach dafür, die Charta der europäischen Grundrechte zu erweitern. Sein Mitstreiter, der Jurist Bijan Moini, wirbt für grundlegende Neuerungen – zum Beispiel eine EU-Grundrechtsklage.
Der Ramadan bricht an. Für Muslime ist dies eine Zeit der Familie und der Besinnlichkeit. Weil das Fastenbrechen im großen Freundes- und Familienkreis derzeit nicht möglich ist, helfen virtuelle Predigten und Online-Ratgeber.
Das Buch "Machtergreifung" sei zwar ein Schlüsselroman über die AfD, doch die Enthüllungen blieben aus, sagt der Literaturwissenschaftler Johannes Franzen. Das Buch sei ungelenk geschrieben und keine Lesefreude.
Sie führte über Jahre ein anstrengendes Doppelleben, sagt die Schauspielerin Ulrike Folkerts: Die eigene Homosexualität öffentlich zu machen, sei in ihrem Beruf noch immer schwierig. Jetzt ist ihre Autobiografie "Ich muss raus" erschienen.
Der Regisseur Adolf Winkelmann wird 75 Jahre alt. Von der Pandemie fühlt er sich in seinem Arbeitsdrang ausgebremst: "Man kann im Moment nur nach hinten gucken." Die gute Laune hat ihm das allerdings nicht verdorben.
Brüder und Schwestern begleiten sich das ganze Leben lang - ob sie wollen oder nicht. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Inés Brock betont die Bedeutung der geschwisterlichen Beziehungen und wirbt für Nachsicht untereinander.
Was, wenn die Inzidenzwerte nicht sinken? Der Bund will deshalb in kürzester Zeit einheitliche Coronamaßnahmen gesetzlich möglich machen. Dabei könnte jedoch die gebotene Gründlichkeit auf der Strecke bleiben, befürchtet der Jurist Michael Brenner.
Wir meinen uns manchmal an Dinge zu erinnern, die tatsächlich nie geschehen sind. Eine psychologische Studie zeigt jetzt, wie leicht es ist, falsche Erinnerungen zu generieren. Allerdings ist es auch möglich, diese Erinnerungen wieder zu löschen.
Der Autobauer Tesla klagt darüber, dass noch immer keine endgültige Genehmigung für seine Fabrik in Brandenburg vorliegt. Die Politologin Sabine Kuhlmann kann die Kritik nachvollziehen, verweist aber auch auf positive Seiten der deutschen Bürokratie.
Waldbesitzer fordern eine "Klimaprämie", da ihre Wälder große Schäden davongetragen haben. Keine schlechte Idee, findet Jana Ballenthien von der Naturschutzorganisation "Robin Wood". Allerdings sollte das Geld an sinnvolle Maßnahmen gekoppelt sein.
Sexuelle Belästigung ist für viele Beschäftigte im Supermarkt Alltag. Oft würde das totgeschwiegen, sagt Kassiererin und Betriebsrätin Maurike Maaßen. Es brauche endlich Aufklärungsarbeit, fordert sie.
Bald wissen wir, wen Union und Grüne in die Schlacht ums Kanzleramt schicken. Was eine(r) mitbringen muss, um nach dem höchsten Amt im Staat zu greifen, erklärt der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte.
Die Europäische Arzneimittelbehörde setzt weiter auf den Impfstoff von Astrazeneca. Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält die Entscheidung für richtig: Es gehe um eine "Risiko-Nutzen-Abwägung", das sei nicht neu in der Medizin.
Die USA erwägen, die Olympischen Spiele 2022 in Peking wegen der Verletzung von Menschenrechten durch China zu boykottieren. China beruft sich auf die politische Neutralität der Spiele. Als außenpolitisches Ereignis betrachtet sei Olympia immer politisch, meint der Philosoph Gunter Gebauer.
Straßenlaternen weisen uns nachts sicher den Weg, locken aber auch jede Menge Insekten an und werden für sie zur Falle. Sibylle Schroer will das ändern. Sie erforscht, inwieweit der Verlust des Dunkels für das Insektensterben verantwortlich ist.
Die USA schlagen eine globale Mindeststeuer für internationale Konzerne vor und rennen damit offene Türen ein. Auch bei Rudolf Hickel: Endlich werde steuerpolitisch in die richtige Richtung diskutiert, sagt der Bremer Ökonom.
Der Theologe Hans Küng ist mit 93 Jahren gestorben. Margot Käßmann erinnert an den „Visionär“. Schon Ende der 70er-Jahre habe er Debatten um die Zulassung von Frauen zum Priesteramt und die Abschaffung des Pflichtzölibats angestoßen, so die Theologin.
Der Autor Friedemann Karig fordert in einer Petition einen sofortigen, strikten Lockdown. Er kritisiert die bisherigen Maßnahmen: Es scheine, als habe die Politik die "Mathematik des Virus" immer noch nicht verstanden.