Interview mit einer Jugendwerkhof-Erzieherin

"Man wollte sie brechen"

32:14 Minuten
Das Gebäude des ehemaligen Jugendwerkhofs heute
Heute ist der Jugendwerkhof eine Gedenkstätte © Archiv Gedenkstätte GJWH Torgau
Von Nathalie Nad-Abonji  · 09.09.2018
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Bis heute ist kaum ein ehemaliger Erzieher bereit, über die brutalen Methoden im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau zu sprechen. Nach monatelanger Suche kommt unserer Reporterin der Zufall zur Hilfe.
Monatelang versuchen Nathalie Nad-Abonji und Alexander Krützfeldt eine Gruppe Jugendlicher zu finden, die kurz vor dem Mauerfall mit einem Fluchtversuch aus dem einzigen Geschlossenen Jugendwerkhof der DDR gescheitert ist.
Doch die beiden Reporter sind nicht nur auf der Suche nach ihnen, sondern auch nach den Verantwortlichen: Ehemalige Erzieher, die damals in diesem Heim mit brutalen Methoden arbeiten. Bis heute ist kaum einer von ihnen bereit, offen über diese Arbeit zu sprechen.
Just als die Journalisten aufgeben wollen, kommt Nathalie Nad-Abonji der Zufall zur Hilfe. Sie trifft eine Erzieherin, die vor knapp 50 Jahren in der Mädchengruppe des Geschlossenen Jugendwerkhofs gearbeitet hat. Ihren Klarnamen möchte sie nicht nennen, doch zu einem Interview erklärt sie sich bereit.