Internationales Festival der Kammermusik

Vier Frauen und zehn Instrumente

03.01.2018
Ein ganzes Kammermusik-Festival, ausschließlich dem weiblichen Komponieren gewidmet: so war es im Herbst vergangenen Jahres im oberschwäbischen Kempten zu erleben. Unser Programm präsentiert zum zweiten Mal eine Auslese daraus.
Wobei es im sonst beschaulichen Allgäu plötzlich durchaus selbstbewusst-offensiv herging, weil kaum eine der gespielten Künstlerinnen geneigt war, sich in ihren Klängen klischeegemäß nur auf kleine Formen oder eine biedere Norm-Alltäglichkeit zu beschränken. Das galt für die noch lebenden Komponistinnen, aber auch schon für ihre älteren Kolleginnen, von denen das heutige Programm vier aus ebenso vielen Nationen vorstellt: die noch ganz ins 19. Jahrhundert gehörende Französin Louise Farrenc quasi als Alterspräsidentin, die schließlich das letzte Wort hat, sowie drei jüngere Mitstreiterinnen aus den Jahrzehnten der klassischen Moderne: die Amerikanerin Amy Beach, die Engländerin Rebecca Clarke sowie die aus der Rheinpfalz stammende Reger-Schülerin Johanna Senfter. Sie alle artikulieren sich in anspruchsvollen, teils großformatigen und stellenweise durchaus auch konfliktgesättigten Kompositionen, deren Bedeutung inzwischen vielleicht klarer auf der Hand (oder im Ohr) liegt als zu ihrer Entstehungszeit.


Internationales Festival der Kammermusik
Theater Kempten
Aufzeichnung vom 28./29.09.2017


Amy Beach
Klavierquintett fis-Moll op. 67

Elisabeth Kufferath, Violine
Nina Karmon, Violine
Mari Fukazawa, Viola
Amy Norrington, Violoncello
Bengt Forsberg, Klavier


Johanna Senfter
Trio für Klarinette, Horn und Klavier
Olivier Darbellay, Horn
Matthew Hunt, Klarinette
Oliver Triendl, Klavier


Rebecca Clarke
"Dumka" für Klaviertrio
Nurit Stark, Violine
Jennifer Stumm, Viola
Oliver Triendl, Klavier


Louise Farrenc
Nonett Es-Dur op. 38
Stephanie Winker, Flöte
Céline Moinet, Oboe
Matthew Hunt, Klarinette
Olivier Darbellay, Horn
Diego Chenna, Fagott
Eriikka Maalisma, Violine
Hariolf Schlichtig, Viola
Peter Bruns, Violoncello
Gunars Upatnieks, Kontrabass