Internationale Fredener Musiktage

Kammermusik für einen kleinen Ort

Musiker auf der Bühne der Zehntscheune in Freden vor Publikum spielend
Die Fredener Zehntscheune ist zentraler Ort für die Kammermusiktage. © Fredener Musiktage / James Chan-A-Sue
Moderation: Stefan Lang · 24.07.2018
Freden ist ein idyllischer Fleck zwischen Hannover und Göttingen. In den beiden Kirchen und der Zehntscheune trafen sich vor 28 Jahren das erste Mal Musiker. Aus diesem Sommer-Versuch erwuchs ein regelmäßiges Musikfest - jedes Jahr mit eigenem Motto.
Was zunächst als "Probieren wir mal!" startete, ist längst zu einem gestandenen Musikfest auf dem Land geworden und geht in diesem Jahr in die 28. Ausgabe. Freden hat damit ein eigenes Musikfest, bei dem sich internationale Künstler in dörflicher Frische treffen. Dadurch ist der kleine Ort bekannter geworden.
Die Bewohner sind mit dem Musikfest stark zusammengewachsen: Viele packen an, es sind Musiktage in und für die Menschen in Freden. "Musique de luxe" ist in diesem Jahr das Leitmotiv und das Festival bietet verstärkt Musik aus Luxemburg, ältere und neuere Musik, samt Uraufführungen. Wir strahlen an diesem Abend zwei Konzerte aus.

Streicherklang eröffnete die Musiktage

Das Eröffnungskonzert bot ein Programm für Streicherbesetzung und Vibraphon. Eröffnet wurde es mit einer außergewöhnlichen Bearbeitung eines Werkes von Arnold Schönberg, das sich zutiefst romantisch gibt und noch vor Schönbergs musikalischer Revolution, der Entwicklung seiner 12-Ton-Musik, entstand. Luxemburg ist vertreten durch die Komponistin Lou Koster und den vielseitig tätigen Künstler Pascal Schumacher, dessen Auftragswerk für die Internationalen Fredener Musiktage an diesem Abend uraufgeführt wurde. Die Besetzung verlangt neben einem Streichquintett auch ein Vibraphon, das Pascal Schumacher selber spielte.
Der Komponist und Musiker Pascal Schumacher
Komponist und Musiker: Pascal Schumacher© Pascal Schumacher / Philippe l'Espri
Am Folgeabend waren gleich drei Luxemburger Komponisten im Konzert vertreten: Laurent Menager, Ivan Boumans und Walter Civitareale. Der Intendant der Festtage, Urz Köster, der in Freden aufgewachsen und nun Bratscher im Orchestre Philharmonique du Luxembourg ist, lädt gern Kollegen zu seinem Festival ein. In diesem Jahr erneut aus den Blechbläserreihen, das Luxembourg Philharmonic Brass Quintet.
Die Spanne ihres Programms umfasst die Zeit vom Barock über Claude Debussy – dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt – bis zum Jazz: Spielfreude auf höchstem Niveau.
Das Luxembourg Philharmonic Brass Quintet vor einem Konzert
Leon Ni (Posaune), Leo Halsdorf (Horn), Adam Rixer (Trompete), Csaba Szalay (Tuba) und Simon van Hoecke (Trompete) sind häufig Gast in Freden als das Luxembourg Philharmonic Brass Quintet.© Luxembourg Philharmonic Brass Quintet
Aufzeichnung des Konzertes vom 21. Juli 2018 in der Zehntscheune, Freden
Arnold Schönberg
Verklärte Nacht op. 4, in der Fassung für Klaviertrio von Eduard Steuermann
Lou Koster
"Pour un sourire" für Streichquintett
"Soir d’été" für Streichquintett
Pascal Schumacher
The Freden Suite für Vibraphon und Streichquintett (Auftragswerk – Uraufführung)

Pascal Schumacher, Vibraphon
camerata freden:
Adrian Adlam, Violine
Hwa-Won Rimmer, Violine
Laura Hovestadt, Viola
Benjamin Kruithof, Violoncello
Ilka Emmert, Kontrabass
Thomas Hell, Klavier

Es folgt:
Aufzeichnung des Konzertes vom 22. Juli 2018 in der Zehntscheune, Freden
Jean-Joseph Mouret
Rondeau
Giles Farnaby
"Fancies, Toyes and Dreams"
Johann Sebastian Bach
Praeludium BWV 880
Laurent Ménager
"Sur la Montagne" op. 35 (arr. Simon Van Hoecke)
Thorvald Hansen
Kvintet
Claude Debussy
La fille aux cheveux de lin
Ivan Boumans
Metal Overture
Walter Civitareale
"Réminiscences de Moscou"
Fats Waller
"Ain't Misbehaving"
Paul Nagle
"Jive for Five"

Luxembourg Philharmonic Brass Quintet:
Adam Rixer, Trompete
Simon Van Hoecke, Trompete
Leo Halsdorf, Horn
Leon Ni, Posaune
Csaba Szalay, Tuba

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