Insel des Abschieds

Von Heide und Rainer Schwochow · 19.08.2007
Irland ist das beste Land der Welt, sagt Pat. In sein großes rundes Gesicht nisten sich beim Lachen Grübchen ein. Er hat schelmische Augen, einen stattlichen Bierbauch und eine Tätowierung am Oberarm. Man ist erinnert an die Geschichten von James Joyce über die Dubliner.
Warum eigentlich? Was hat Pat mit den Dublinern gemein? Pat mag den Dichter James Joyce nicht. Der macht die irischen Menschen zu Karikaturen, sagt er, zu Windbeuteln und Schnapsdrosseln. Pat liebt den Dichter Brendan Behan, den König der Dubliner Kneipen und der deftigen Sprache. Der ist immer Ire geblieben, sagt Pat, kein Europäer wie Joyce oder Beckett. Behan starb mit 41 Jahren am Alkohol. Ein echter Ire, sagt Pat und lacht. Irland 1995. Land der Wildgänse. Insel des Abschieds. Erinnerung und Grund genug für eine zweite Reise.

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