Ingeborg-Bachmann-Preis geht an slowenische Autorin Ana Marwan

    Ana Marwan im Porträt.
    Die slowenische Autorin Ana Marwan treibe in ihrem ausgezeichneten Text "Wechselkröte" die deutsche Sprache vor sich her, sagte Laudator Klaus Kastberger. © AFP / APA / Gert Eggenberger
    27.06.2022
    Die slowenische Autorin Ana Marwan bekommt den Ingeborg-Bachmann-Preis. Ausgezeichnet wurde sie für ihren Text "Wechselkröte". Darin erzählt von einer einsamen Frau, die sehr abgeschieden wohnt und eines Tages schwanger wird.
    Marwans zarter und leiser Text führe mit der Sprache einen eigenwilligen Tanz auf, sagte Jurymitglied Klaus Kastberger in seiner Laudatio. Die Autorin lasse sich vom Deutschen treiben und treibe das Deutsche gleichsam mit aufgerauter Stimme vor sich her. Den mit 7.000 Euro dotierten 3-Sat-Preis erhält Leon Engler für seinen Text "Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten". Der Publikumspreis geht an Elias Hirschl für den Text "Staublunge". Der Deutschlandfunkpreis geht an Alexandru Bulucz für seinen Text "Einige Landesgrenzen weiter südlich als hier". Das dreitägige Wettlesen im österreichischen Klagenfurt fand nach zwei virtuellen Ausgaben erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit Autorinnen und Autoren vor Ort statt. Die Preise wurden diesmal nach einem neuen Punktesystem vergeben, das die bisherige öffentliche Abstimmung unter den Jurymitgliedern ersetzt.