Illustratorin Dorina Tessmann

Gezeichnete Bratwürste für koreanische Kinder

Die Kinderbuchillustratorin Dorina Tessmann war am 13. Oktober 2016 zu Gast im Deutschlandradio Kutlur, Lesart. Sie stellte dort ihre Arbeit für koreanische Verlage vor.
Die Kinderbuch-Illustratorin Dorina Tessmann ist mit koreanischen Kinderbuchverlagen gut im Geschäft. © Deutschlandradio/Cornelia Sachse
Moderation: Andrea Gerk · 13.10.2016
Die Berliner Illustratorin arbeitet viel für koreanische Kinderbuch-Verlage. Warum sie gerne für asiatische Kinder zeichnet und wie sie die Arbeit erlebt, erzählt sie im Gespräch.
Bei koreanischen Kinderbuch-Verlagen ist Dorina Tessmann sehr beliebt: Die Berliner Illustratorin arbeitet seit einigen Jahren für die asiatischen Auftraggeber. Diese hätten sie schlicht über eine Datenbank gefunden und ihren Stil offenbar gemocht.
Vor allem deren Höflichkeit nimmt sie für Dorina Tessmann ein:
"Es fängt schon bei der Begrüßung an: Man überreicht sich Visitenkarten, man guckt sich die Visitenkarte an, man freut sich, man steckt sie ein. Wenn man sich schon ein bisschen näher kennt, bringt man kleine Geschenke mit. Es ist anders. Also, ich habe bis jetzt noch nie einem deutschen Verleger kleine Geschenke zu unserem Treffen mitgebracht."

Typisch deutsche Dinge

Auch um die Verlage und ihre Arbeit kennenzulernen, sei sie nach Südkorea gereist, erklärt Tessmann. Mittlerweile seien dabei aber vor allem freundschaftliche Beziehungen zu Autoren entstanden.
Tessmann muss oft Geschichten über typisch deutsche Dinge wie etwa "Was ist eine Bratwurst?" illustrieren. Die Kunst dabei sei es, dies für koreanische Kinder zu erklären, denn dort sei Bratwurst etwas Exotisches. Und wie fast überall außerhalb Deutschlands sei die Bratwurst auch für Koreaner – ganz klar – in Bayern zu Hause.
Ist es eine besondere Herausforderung, für ein koreanisches Publikum zu schreiben?
"Auf alle Fälle, aber eine Herausforderung, die mich im wahrsten Sinne des Wortes herausfordert, die auch mein Interesse weckt", sagt Tessmann.
Persönlich liebe und bewundere sie sehr die Arbeiten ihrer französischen Kollegen: Diese seien "phantasievoll und expressv" und wagten sich auch an ungewöhnliche Themen.
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