Ich habe noch nie ein Feuer gesehen

Das Bild zeigt die Silhouette einer Frau an einem Tatort, der durch ein gelbes Band mit der Schrift "Crime Scene" abgetrennt ist.
Anna hat einen Menschen getötet. © picture alliance / ANP / Lex van Lieshout
Vorgestellt von Margarete Wohlan · 18.04.2014
Zehn Mal sagt Anna den Termin ab, dann treffen sie sich doch. Was die Autorin wissen will, liegt zehn Jahre zurück: 1977 in der Nähe von Darmstadt. Die 19-jährige Anna hat einen Menschen getötet, ohne eine Mörderin zu sein.
Das Thema ist heikel, rührt an das Gewissen der Nachbarn, die das Unglück haben kommen sehen. Rosvitha Krausz nähert sich dem Ereignis behutsam, fragt nach, ohne zu werten, und entwirft so ein spannendes, facettenreiches Porträt - nicht nur der Gegend, in der das Unglück geschah, sondern auch von Anna. Als die Autorin sie aufsucht, ist Anna aus dem Gefängnis entlassen, lebt am Rand von Hamburg, ist wieder verheiratet. Anna, mittlerweile 29 Jahre alt, erzählt ihre Geschichte. Am Ende versteht man die Ohnmacht, der sie ausgesetzt war, ohne die Frage, wer wen getötet hat, aus dem Auge zu verlieren.
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