Ibiza

Partyinsel für Musiker

Madonna und ihre Tochter Lourdes auf Ibiza
Die Sängerin Madonna mit Tochter Lourdes auf Ibiza © picture alliance / Cordon Press
Helen Donlon im Gespräch mit Martin Böttcher · 30.07.2015
Die englische Musikjournalistin Helen Donlon lebte lange Zeit auf Ibiza. In ihrem Buch "Partyinsel Ibiza" beschreibt sie, wie sich die Insel vom Fluchtpunkt für Freigeister zur überlaufenen Partyhochburg entwickelte.
"Ibiza hatte sehr früh den Ruf weg, dass man hier man selbst sein konnte, dass man sich hier ausdrücken konnte. Heutzutage kann man das an vielen Orten der Welt, aber vor 50, 60 Jahren eben noch nicht. Das prägnanteste Beispiel: Homosexuelle. Während der Franco-Diktatur lebten sie in Spanien wirklich gefährlich. Aber auf Ibiza wurden Homosexuelle mit offenen Armen empfangen", schreibt die englische Musikjournalistin Helen Donlon über die Insel, die lange ihre Wahlheimat war.
Bob Marley, Joni Mitchell, Pink Floyd – alle waren sie da
In ihrem Buch "Partyinsel Ibiza" schildert Donlon die Entwicklung von einem Fluchtort für Freigeister in den 30er-Jahren zur überlaufenen Partyhochburg im Mittelmeer; von den ganz frühen Discos und Strandpartys bis zum Techno-Boom, den Sven Väths Cocoon-Nächte und Richie Hawtins ENTER.-Partys auf Ibiza initiierten. "Die Freizügigkeit hat Ibiza auch für Musiker attraktiv gemacht, hier kam ihnen niemand mit kleinkarierten Moralvorstellungen, hier konnte man relativ ungestört Drogen konsumieren. Deshalb waren sie wohl alle da, Bob Marley und Joni Mitchell, Pink Floyd, Can. Ibiza war außerdem eine Art Übergangsort: Musiker, die dem Hippie-Zug nach Indien, Nepal oder Goa gefolgt waren, machten auf Ibizia Zwischenstation, bevor es wieder nach Hause ging."

Helen Donlon: Partyinsel Ibiza. Alles über die legendären Clubs und DJs
Hannibal Verlag 2015
304 Seiten, 19,99 Euro

Mehr zum Thema