"I Am Not A Dog On A Chain" von Morrissey

Wohlgefallen, Befremden und Staunen

08:09 Minuten
Der Sänger Morrissey auf der Bühne in der Wembley Arena in London, 14. März 2020
Morrissey: schrille Ansichten, blasse Musik. © Getty Images / Jim Dyson
Jens Balzer im Gespräch mit Vivian Perkovic · 20.03.2020
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Es gibt ein neues Album von Morrissey: "I Am Not A Dog On A Chain". Unser Kritiker Jens Balzer ist fasziniert - denn der Popstar liefert hier einige seiner besten Songs ab. Aber auch einige seiner schlechtesten.
Zuletzt war Morrissey, ehemaliger Sänger der Smiths, vor allem durch politisch kontroverse Interviews aufgefallen. In der Meeto-Debatte hatte er Harvey Weistein verteidigt. Und die britische Identität sah er durch Einwanderer gefährdet. Im Vergleich zu den schrillen Ansichten sei Morrisseys Musik immer blasser geworden, sagt unser Musikkritiker Jens Balzer.
Nun hat der Sänger ein neues Album aufgenommen – und das habe er mit Wohlgefallen, Befremden und Staunen gehört, so Balzer. Denn es versammele einige der besten und einige der schlechtesten Songs, die Morrissey in seinem bisherigen Solo-Schaffen komponiert habe.

Tolles Duett mit Thelma Houston

Richtig toll sei das dritte Stück mit dem Titel "Bobby, Don’t You Think They Know?" – ein herrliches Soul-Stück im Duett mit der Sängerin Thelma Houston.
Die schlechten Stücke seien alle in der zweiten Hälfte des Albums zu finden. "Das ist ermüdend, aber es ist immerhin irre, in dem Sinn, dass hier jemand noch mal was ausprobiert hat, was außerhalb seiner Komfortzone liegt", resümiert Balzer.
(huc)
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