Husky-Züchter Björn Klauer

Warum würden Sie Ihre Schlittenhunde nie verkaufen?

Björn Klauer, Huskie-Züchter und Wanderführer
Björn Klauer, Husky-Züchter und Wanderführer © privat
Moderation: Ulrike Timm · 28.10.2015
Polarnächte, Temperaturen bis minus 40 Grad, Schnee ohne Ende: Was die meisten nur aus dem Fernsehen kennen, ist für Björn Klauer Alltag. Der Huskie-Züchter und Buchautor lebt mit seiner Familie seit 30 Jahren im Norden Norwegens - 200 Kilometer Luftlinie vom nördlichen Polarkreis entfernt.
Der gelernte Offset-Drucker verließ 1985 Hamburg, kaufte eine alte Schafsfarm, um die Natur, die er so liebt, rund um die Uhr genießen zu können. Inzwischen kann er von Touristen, die es in die Einsamkeit treibt, gut leben.
Da er für seine außergewöhnlichen Touren Schlittenhunde braucht, züchtet er sie inzwischen selbst. 70 Hunde hat Klauer inzwischen - und schon deshalb würde der 59-Jährige seinen einsamen Wohnort nur im Notfall verlassen. Wenn er ein Gespann zusammenstellt, muss er die Charaktereigenschaften der Tiere genau beachten, muss wissen, wer ist Stänkerer, wer Monarch, wer Despot. Nur so könne Harmonie zwischen dem Alphatier und dem restlichen Rudel herrschen.
Björn Klauer im Studio von Deutschlandradio Kultur
Björn Klauer vor der Aufzeichnung des Gespräches im Studio© Deutschlandradio / Manuel Czauderna
Für die Touren nutzt Klauer den Jagdtrieb der Tiere aus. Sie seien "mehr oder weniger" Wölfe: "Wenn die merken, jetzt geht es los, dann wollen alle hinterher und mitziehen. Das Allerschlimmste, was sie kennen, ist, dass sie nicht mitdürfen."
"Schlittenhunde sind die einzigen Hunde, die man nicht antreiben kann", sagt er. Das Entscheidende sei, dass sie sich schon beim Training unterfordert fühlten und einfach weiterwollten. "Das ist mehr als Lust", so Klauer.
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