Hungrige Streuner erleben Gewalt

Die Welpen (1/3)

Nach dem Roman von Pawel Salzman  · 18.11.2018
Zwei Welpen, der eine wagemutig und aggressiv, der andere verträumt, nach Liebe suchend, streunen durch ein kriegsverrohtes Land. Sie begegnen anderen Mensch-Tier-Wesen, die hungern, rauben, morden.
Die Welpen durchstreifen ein kriegsverrohtes Russland. Sie kommen aus den ostsibirischen Wäldern und gelangen nach Leningrad. Die Menschen, denen sie begegnen und die teils Tiergestalt annehmen, leiden Hunger, Kälte, sind Gewalt ausgesetzt, üben Gewalt aus, versuchen wie sie zu überleben.
Horog, Pamir. Dezember 1938. Pavel Zaltsman lks.
Horog, Pamir. Dezember 1938. Pavel Zaltsman lks.© E Zaltsman, M Zusmanovich
Rosa und Pavel Zaltsman im Sommer 1939
Rosa und Pavel Zaltsman im Sommer 1939© E Zaltsman, M Zusmanovich
Rosa und Pavel Zaltsman in Leningrad 1940
Rosa und Pavel Zaltsman in Leningrad 1940© E Zaltsman/M Zusmanovich
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Die Welpen (1/3)
Nach dem Roman von Pawel Salzman
Übersetzung aus dem Russischen: Christiane Körner
Bearbeitung, Komposition, Regie: Klaus Buhlert
Mit: Bibiana Beglau, Felix Goeser, Franz Pätzold (als Erzählerin und Erzähler)
sowie in weiteren Rollen: Hendrik Arnst, Anton Andreew, Mareike Beykirch, Moritz Ceste, Martin Engler, Moritz Grove, Manuel Harder, Corinna Harfouch, Christopher Heisler, Josephine Hock, Tilda Jenkins, Roman Kanonik, Wolfram Koch, Cristin König, Astrid Meyerfeldt, Vidina Popov, Lars Rudolph, Thomas Thieme u.a.
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 63'27

Ausschnitt
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Anschließend:
"Ich kann mir nichts ausdenken, ich muss alles sehen"
Ein Essay von Christiane Körner über Pawel Salzmans Roman "Die Welpen"
und die europäische Moderne in der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts
Mit: Barbara Schnitzler, Alexander Radszun, Joachim Schönfeld, Roman Kanonik( russ.)
Ton: Alexander Brennecke
Regie: Ulrike Brinkmann
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 39'30

Hier können Sie das Essay nachhören:

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Pawel Salzman, geboren 1912 in Kischinjow (Moldawien). Der Vater, ein Oberst, war deutscher, die Mutter jüdischer Herkunft. Die Eltern ziehen 1925 nach Leningrad. Nach dem Schulabschluss wird Salzman Illustrator, assistiert beim Film. Er lernt den Maler Pawel Filonow kennen, ist beeinflusst von der russischen Avantgarde, schreibt Lyrik und Erzählungen, malt, zeichnet und findet letztlich eine Anstellung als Szenenbildner beim Film. Mit Filmteams reist er quer durch die Sowjetunion: nach Karelien, Sibirien, Tadschikistan. 1941, während der Belagerung Leningrads, verhungern die Eltern. Salzman wird 1942, inzwischen mit Frau und Tochter, nach Kasachstan evakuiert.
In Alma Ata arbeitet er bis zu seinem Tod 1985 als leitender Szenenbildner bei Kasachfilm. Der Roman "Die Welpen" entsteht mit Schreibpausen von 1932–1982 und erscheint 2012 erstmals auf Russisch.
Christiane Körner, geb. 1962 in Recklinghausen, studierte Germanistik, Slawistik und Politikwissenschaften. Seit 1999 ist sie als freiberufliche, literarische Übersetzerin aus dem Russischen tätig. 2017 wurde Christiane Körner der "Paul- Celan- Preis" verliehen. Besondere Würdigung fand ihre Übersetzung von Pawel Salzmans Roman "Die Welpen". Sie lebt in Frankfurt/ Main.

Hörspiel-Regisseur Klaus Buhlert im Gespräch mit Sarah Murrenhoff über die Hörspiel-Trilogie "Die Welpen":