"Holidays by the sea"

Von Jörg Taszman · 04.07.2012
Zwei Ehepaare, die munter untereinander fremdgehen, eine Domina, zwei Golfer, die einen Hasen jagen - Pascal Rabaté hat eine schräge Komödie mit wenigen Dialogen und nicht selten pantomimisch agierenden Hauptdarstellern geschaffen.
Mit viel Esprit, einer Prise schwarzem Humor und etwas schmutzigem Sex garniert der Comiczeichner und Cineast Pascal Rabaté seine burleske Sommerkomödie. Ferien sind anders seit den Zeiten von Jacques Tati und seinem Monsieur Hulot. Heute tummeln sich am Strand, auf den Campingplätzen und in den Hotels einerseits Nudisten, Punkerinnen, durchgeknallte Golfer und Witwen, aber auch spießige Familien, Otto Normalverbraucher und pubertierende Teenies.

So begegnet man zwei befreundeten Ehepaaren, die munter untereinander fremd gehen, einer Domina, die ihren Sklaven gefesselt im Bett zurück lässt und mit seinem schicken Sportwagen davon braust oder zwei anarchischen Golfern, die einen Hasen jagen und Urnen zerschießen.

Französische Kinokomödien sind derzeit zu Recht angesagt und dabei auch wirklich originell. So verzichtet Pascal Rabaté in seinem etwas anderen Ferienfilm ganz konsequent auf Dialoge und widerlegt damit das Vorurteil, das im französischen Kino zu viel geredet wird. Auf seine dann sehr viel körperlich und pantomimisch spielenden Hauptdarsteller wie den Franzosen Jacques Gambin (Der Name der Leute), die Portugiesin Maria de Medeiros (Pulp Fiction) oder den Belgier François Damiens (Nichts zu verzollen) ist dann natürlich Verlass.

So ist "Holidays by the sea”, der im Original "Ni a vendre, ni á louer” heißt (Weder zu verkaufen noch zu vermieten), eine schräge, etwas schwärzere Sommerkomödie geworden, die sich leicht goutieren lässt.

Frankreich 2011, Darsteller: Maria de Medeiros, Jacques Gambin, François Damiens, Länge: 77 Minuten, Altersfreigabe: 12 Jahre

Filmhomepage "Holidays by the Sea"
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