"Hofmann - Haydn - Mozart" von Sol Gabetta

24.08.2009
Sol Gabetta ist die auffälligste Erscheinung in der boomenden jungen Cellisten-Generation. 1981 als Tochter französisch-russischer Eltern in Argentinien geboren, kam sie schon mit 11 Jahren zum Studium nach Spanien und anschließend in die Schweiz, wo sie noch heute lebt. Sie hat zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem beim Internationalen ARD-Wettbewerb in München.
Aufmerksamkeit erregt Sol Gabetta immer wieder mit sehr persönlichen Projekten, etwa Cello-Konzerten von Antonio Vivaldi in eigenwilligen Interpretationen; diesmal hat sie sich der im Cellorepertoire wenig präsenten Wiener Klassik verschrieben.

CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 24. August 2009 um 11.20 Uhr
Mittwoch, 26. August 2009 um 15.20 Uhr
Freitag, 28. August 2009 um 9.20 Uhr
Samstag, 29. August 2009 um 11.20 Uhr

CD der Woche in der Ortszeit:
Montag, 24. August 2009 um 7.15 Uhr
Freitag, 28. August 2009 um 7.40 Uhr

Was genau ist das eigentlich: gute Musik? An Sol Gabettas neuen Einspielungen kann man sehr schön zeigen, was dafür zusammen kommen muss: Eine Ausnahmekünstlerin, die wie keine zweite ihr Instrument, das Cello, beherrscht. Stücke, die ihr Spaß machen, die ihre Konzentration erfordern, die uns Hörern nicht zu viel und nicht zu wenig abverlangen. So schön, so theoretisch. Denn eigentlich geht es bei wirklich guter Musik vor allem um Gefühle: Gute Musik lässt uns spüren, dass wir lebendig sind, sie lässt uns sehnen und genießen und träumen – und sei es von einer Zeitreise ins Wien des 18. Jahrhunderts. Sol Gabetta schafft das mit ihrer neuen CD, deshalb ist sie für mich ein kleines Meisterwerk.
(Martin Böttcher)

Auch wenn die Erwartungen an die multikulturelle "Wundercellistin" mittlerweile sehr hoch sind: Sol Gabetta lässt sich davon nicht beeindrucken und gleitet klangprächtig durch ausgewählte Werke der Wiener Klassik. Beeindruckend sind neben der makellosen Technik die große Sinnlichkeit und die strahlende Ausdruckskraft der zierlichen jungen Cellistin. Hier ist Musik entstanden zum Abheben in eine andere Welt.
(Matthias Wegner)