Hörspiel: Was bleibt, ist eine Inschrift

Nachruf auf L.S.

88:27 Minuten
Bruno Ganz
Bruno Ganz © picture alliance / dpa / Foto: Ettore Ferrari
Von Gabriel Josipovici · 24.02.2019
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Er mochte Grabmale und Inschriften, übte sich in der Reduktion. Nur das Notwendigste. Verschiedene Stimmen erinnern, deuten, umrunden chorisch den wenig Bekannten.
Je eindeutiger die Zeugnisse über L.S. und sein Leben erscheinen, desto unschärfer werden die Konturen. Gewiss ist, L.S. hat sein Leben lang Grabmale und Inschriften studiert. Gewiss ist auch, dass seine Idealvorstellung von menschlicher Existenz in einem Bild äußerster Reduktion besteht: Ein Mensch sitzt an einem Tisch. Festgewurzelt wie jene Prinzessin, deren Geschichte kontrapunktisch das Hörspiel durchzieht. Sie sitzt in einem riesigen Palast auf ihrem Thron und wartet auf einen Freier.

Nachruf auf L.S.
Von Gabriel Josipovici
Übersetzung: Hubert von Bechtolsheim
Mit: George Tabori, Bruno Ganz, Jürgen Hentsch, Hanns Zischler, Jutta Hoffmann, Klaus Piontek, Suzanne von Borsody, Hans Madin, Peter Fitz, Peter Groeger, Christine Gloger, Robert Welti, Helfrid Koch
Ton: Hans Martin
Regie: Robert Matejka
Produktion: RIAS Berlin 1990
Länge: 88’17

Gabriel Josipovici, 1940 in Nizza geboren, Professor für Literatur an der Universität Sussex. Er schrieb zahlreiche Kurzgeschichten, Theaterstücke und Hörspiele, u.a. ‚Ein kleines persönliches Taschenrequiem’ (RIAS Berlin 1992), ‚Vergil stirbt’ (RIAS Berlin 1991).