Hörspiel: Unbekannte Werbespots einer Künstlerin

Unbekannte Meister 4

Frau mit Hut. Porträt ohne Gesicht in schwarz-weiß
Wer war Klara Khalil? © EyeEm / Emily Deltetto
Von Jakob Nolte · 05.09.2019
Klara Khalil habe Reklame neu gedacht, sagen Fans, andere halten sie für elitär. Sie hinterließ eine Vielzahl unbekannter Arbeiten. Dieses Hörspiel gibt Einblick in ihr Werk – und erzählt etwas über Werbung und Radio.
Diese Sendung widmet sich Klara Khalil, einer unbekannten Außenseiterkünstlerin, die mit 52 Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Sie habe den herkömmlichen Begriff von "Reklame" revolutioniert, sagen ihre Fans, andere halten ihre Werke für weltfremd und elitär. Einige wenige behaupten sogar, dass nur ihr spektakulärer Tod die Faszination erklären kann, die sie umgibt. Khalil hinterließ Plakate und zwei 500 GB-Festplatten ihrer Arbeiten: Werbung. Tausende von Clips, Einspielern, Kampagnen und Radio-Features, die, so schätzt man, von niemandem je gesehen oder gehört wurden. Jakob Nolte zeigt sie uns – und erzeugt ein Verwirrspiel zwischen Fiktion und Wirklichkeit.

Unbekannte Meister 4
Eine Einführung in das Werk von Klara Khalil
Hörspiel von Jakob Nolte
Mit: Katja Bürkle, Nicolai Despot, Ercan Karacayli, Mira Mann, Helga Fellerer und Mehmet Sözer
Komposition: Moritz Löwe
Ton: Marcus Huber
Produktion: BR 2018
Länge: 54'47

Jakob Nolte, 1988 geboren, Autor und Regisseur. Er studierte Szenisches Schreiben an der UdK in Berlin und verfasste Romane und Theaterstücke zusammen mit Michel Decar. Ihr Stück "Das Tierreich" wurde 2013 mit dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet und für den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2014 nominiert. Der Text war die Grundlage für das gleichnamige Hörspiel (DKultur 2017). Jakob Noltes Debütroman "ALFF" wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2016 ausgezeichnet. Im selben Jahr war er Stipendiat der Villa Kamogawa in Kyoto. 2017 erschien sein zweiter Roman: "Schreckliche Gewalten" (Nominierung beim Deutschen Buchpreis). Theaterstücke: "Sämtliche Erzählungen" (2016), "Gespräch wegen der Kürbisse" (2016), "No Future Forever" (2017). 2018 war er zur Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt eingeladen.