Hörspiel über eine Punkerin in der DDR

Genauso bloß anders

Ein Punk mit rotem Irokesenschnitt auf einer Demo. Foto: Maurizio Gambarini/dpa
. © dpa/Maurizio Gambarini
Von Antje Meichsner · 20.08.2022
Der Vorhang geht auf, Haare ab, Haare hoch, steil, ein Gebirge aus Haar, Haare wie Messer, die aus dem Kopf stechen. "Und, bist du auch Anarchist?", fragt der coole Typ mit dem Iro.
Keine Ahnung, was ein Anarchist ist. Ich sage ja, gleichgültig und aufgeregt bis unter die Zehenspitzen. Ich ziehe mir die Anarchie an wie meine Lederjacke mit den Sicherheitsnadeln.
Sich ein Verhalten zulegen, sich vom Verhalten frisieren lassen, sich von den Verhältnissen frisieren lassen." Eine jugendliche Punkerin spricht am Ende der DDR über ihr Leben und ihre Erfahrungen. Ihr älteres erwachsenes Ich kommentiert und reflektiert aus der Zukunft.
Es geht um Kunst und Liebe, um Anarchie und Frisur, um das Rumhängen mit Freunden, um das Baden in der Kiesgrube und darum, dass sie nicht Frau sein will, sondern Punk, aber immer wieder Frau sein muss.

Genauso bloß anders
Von Antje Meichsner

Regie: Anna Panknin
Mit Jenny König, Antje Meichsner
Dramaturgie und Redaktion: Sabine Küchler
Produktion: Deutschlandfunk 2021

Eine Wiederholung vom 17.04.2021

Anna Panknin, geboren 1976 in Berlin, Regisseurin, Autorin, lebt seit 1995 in Köln. Letzte Hörspielarbeit: „Der Ausflug der toten Mädchen" nach Anna Seghers (Deutschlandfunk 2022).