Hörspiel über den Serienmörder Fritz Haarmann

Haarmann

Das vermutliche "Original-Hackebeil" des Massenmörders aus Hannover vor einem Porträtfoto von Fritz Haarmann (Archivfoto vom 30.5.1997).
Das vermutliche "Original-Hackebeil" des Massenmörders aus Hannover vor einem Porträtfoto von Fritz Haarmann (Archivfoto vom 30.5.1997). © picture alliance / dpa / Holger Hollemann
Von Marius von Mayenburg · 24.07.2021
Der Dramatiker Marius von Mayenburg hat die Vernehmungs- und Gerichtsprotokolle zum Fall Haarmann studiert und anhand der Akten Fritz Haarmanns Mörderlaufbahn, seine möglichen Motive sowie den Prozess rekonstruiert.
Im Juli 1924 werden im Flussbett der Leine über 500 menschliche Überreste geborgen, die mindestens 25 männlichen Opfern zuzuordnen sind. Die Knochen weisen eine Vielzahl von Einkerbungen auf. Der Mordverdächtige Fritz Haarmann führt nach seiner Festnahme Beamte der Kriminalpolizei zu weiteren Leichenteilen, die er ins Gebüsch geworfen und im Teich versenkt hatte.
Im Dezember wird vor dem Schwurgericht Hannover unter großem Zuschaueransturm der Prozess gegen Fritz Haarmann eröffnet. Ihm wird vorgeworfen, mehr als 20 Jungen im Alter von zehn bis 22 Jahren ermordet und zerstückelt zu haben.
Haarmanns Aussagen könnten nicht nur für ihn selbst heikel werden, denn ,Kriminal-Haarmann’ war auch als Spitzel und Agent provocateur für die Polizei tätig.

Haarmann
Von Marius von Mayenburg
Regie: Wulf Twiehaus
Mit Bernd Stempel, Roland Kukulies, Udo Kroschwald, Martin Engler, Thomas Gerber, Urs Fabian Winiger und Linda Olsansky
Produktion: Studio elektro-automatisch/Deutschlandfunk 1999
Länge: 53’27

Marius von Mayenburg, geboren 1972 in München, ist Autor, Regisseur, Dramaturg und Übersetzer (u.a. Sarah Kane, Martin Crimp und Shakespeare).
Für sein erstes Stück "Feuergesicht" (Hörspielfassung: SFB-ORB/NDR 1998) erhielt er den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker, den Preis der Frankfurter Autorenstiftung und den Preis des Heidelberger Stückemarkts.
Seit 1999 inszeniert er vor allem an der Berliner Schaubühne, ab 2009 eigene Stücke, zuletzt "Die Affen" (2020)