Hörspiel

Metamorphosen

Das Klingler-Quartett musste sich 1936 auflösen.
1936 löste Karl Klingler sein Quartett auf, weil er sich weigerte, seinen jüdischen Cellisten zu ersetzen. © picture alliance / Jens Kalaene
Von Florian Goldberg und Heike Tauch  · 26.05.2020
Max Oppenheimers Gemälde „Das Klingler-Quartett" von 1917 zeigt das weltberühmte Quartett als ein Ineinander verschränkter Hände und Instrumente. Es zeigt den besonderen Moment, in dem Schönheit entsteht - über alle nationalen, religiösen oder kulturellen Grenzen hinweg. Ein fragiler Moment: Damals endete er mit dem Ersten Weltkrieg.
Das Quartett, das aus Staatsbürgern einander nun bekriegender Nationen bestand, musste sich auflösen. Ähnlich verschränkt wie die Hände auf dem Gemälde sind in „Metamorphosen" die Geschichten von fünf Musikern aus verschiedenen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren. Ihre biografischen Miniaturen, Abbild der Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, werden zur Allegorie auf dem unvollendeten Weg Europas zu einem Raum friedlichen, toleranten Miteinanders.

Metamorphosen
Von Florian Goldberg und Heike Tauch
Regie: Heike Tauch
Komposition: Cathy Milliken
Mit Daniel Montoya, Clarisse Cossais, Yuho Yamashita, Felix Goeser, Luis Mejia
Solisten: Indira Koch, Keiko Kido-Lerch, Juan Lucas, Randall Nordstrom, Wolfgang Emanuel Schmidt
Produktion: Dlf 2015
Länge: 49'47