Hörspiel: Jim Knopf alias Jemmy Button

Die Toten von Feuerland

Die Kinderbuchfigur Jim Knopf basiert auf der wahren Geschichte des jungen Feuerländers Jemmy Button
Zeichnung von Jemmy Button © picture alliance / united archives
Von Ulrike Haage und Andreas Ammer · 03.02.2019
Am 11. Mai 1830 tauschen die Seeleute des Forschungsschiffes "Beagle" mit den Ureinwohnern Feuerlandes den jungen Orundellico vom Stamm der Yamana gegen einen Perlmuttknopf. Der 15-Jährige bekommt den Namen Jemmy Button und wird nach England gebracht.
Am 11. Mai 1830 tauschen die Seeleute der "Beagle", eines später berühmten Forschungsschiffes, mit den Ureinwohnern Feuerlandes nicht nur den üblichen Tand gegen Fische, sondern den jungen Feuerländer Orundellico vom Stamm der Yamana gegen einen Perlmuttknopf. Aufgrund der Umstände seines "Erwerbs" bekommt der 15-Jährige den Namen Jemmy Button. Er wird mit drei anderen Patagoniern nach England verschifft. Ein Gutachten kommt zu der Schlussfolgerung: "Er könnte zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft gemacht werden; aber es würde große Sorgfalt erfordern, da sein Eigensinn dabei stören würde." Diese tatsächliche Geschichte erzählt von den Folgen der Entwurzelung. Jemmy Button wurde ein Jahrhundert später zum Vorbild für Michael Endes Kinderbuchfigur Jim Knopf.

Ursendung
Die Toten von Feuerland
Ein Hörspiel mit Handlung
Von Ulrike Haage und Andreas Ammer
Regie und Komposition: Ulrike Haage und Andreas Ammer
Mit: Nora Gomringer, Birte Schnöink, Lars Rudolph, Peter Thiessen, Paul Hanford, Wolfgang Berger
Geräusche: Max Bauer
Ton und Technik: Gerd-Ulrich Poggensee, Sebastian Ohm und Philipp Fiedler
Produktion: NDR/Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 54'12

Ulrike Haage, geboren in Kassel, arbeitet an der Schnittstelle von Jazz, Avantgarde, klassischer Musik und Literatur. Neben ihrer Arbeit als Komponistin, Autorin und Regisseurin von preisgekrönten Hörspielen, schreibt sie Filmmusik und ist als Solopianistin und Scriptautorin tätig. Sie lebt in Berlin.
Ulrike Haage
Ulrike Haage© Cordula Kropke

Andreas Ammer, geboren 1960 in München, Autor, Journalist, TV-Produzent, Regisseur und Hörspielmacher, wurde in den 90er-Jahren mit Radio-Live-Projekten unter Einbindung von Pop- Elementen und dokumentarisch/musikalischen Hörspielen bekannt. Viele davon in Zusammenarbeit mit FM-Einheit ("Einstürzende Neubauten") und Ulrike Haage. Zahlreiche Auszeichnungen: Hörspiel des Jahres für "Orbis Auditus – Das Lautlexikon" (BR 1990), Prix Italia und Hörspielpreis der Kriegsblinden 1995 für "Apocalypse Live" (BR 1994), Hörspielpreis der Kriegsblinden 2002 für "Crashing Aeroplanes" (WDR/DLR Berlin/EBU 2001) sowie im selben Jahr TV-Preis für "Besondere Leistung Information".
Andreas Ammer
Andreas Ammer© BR / Martina Bogdahn