Hörspiel: Die Tagebücher des Victor Klemperer (1926–1932)

Leben sammeln (3/3)

Victor Klemperer mit Anzug und Zigarre
Der Romanist Victor Klemperer um 1928 © Slub/ Deutsche Fotothek, Ursula Richter
Funkbearbeitung: Klaus Schlesinger  · 19.12.2018
Beim Spiel von Empfehlungen und kleiner Rankünen im Wissenschaftsbetrieb hält Victor Klemperer gut mit. Er reist durch die Welt. Der Ruf einer Universität bleibt aus. Schließlich dreht sich viel um ein Haus.
Die Jahre 1926 bis 1932. Beim Spiel gegenseitiger Empfehlungen und kleiner Rankünen im Wissenschaftsbetrieb hält Klemperer gut mit. Lange teilt er die völkischen Vorurteile seines Standes. Trotzdem gehört er nicht dazu, ist weder rechts noch links. Der ersehnte Ruf einer Universität bleibt aus. Er rechnet, reist durch die Welt, kauft der kranken Eva ein sündhaft teures Harmonium, das unbenutzt bleibt. Schließlich soll ein Haus Rettung bringen.
Blick auf das ehemalige Wohnhaus von Victor Klemperer in Dresden. Die 1995 erschienenen Tagebücher "Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten" von Victor Klemperer gelten als eine der eindrücklichsten Schilderungen des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945.
Blick auf das ehemalige Wohnhaus von Victor Klemperer in Dresden.© picture alliance / dpa / Matthias Hiekel

Leben sammeln (3/3)
Die Tagebücher des Victor Klemperer (1926–1932)
Funkbearbeitung: Klaus Schlesinger
Regie: Peter Groeger
Mit: Udo Samel
Ton: Holger König und Monika Steffens
Produktion: DeutschlandRadio Berlin/ORB 1997
Länge: 53'43
Eine Wiederholung vom 17.12.1997

Victor Klemperer (1881–1960), Sohn eines Rabbiners aus Landsberg/Warthe war namhafter Romanist. Seit 1920 war er Professor an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 zwangsentlassen wurde. Von 1945 bis 1960 war er Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der italienischen und französischen Literatur. Berühmt wurde er mit seiner Abhandlung "LTI – Notizbuch eines Philologen", in der er die Degeneration der deutschen Sprache in der Nazizeit analysiert.
Der Romanist und Philologe Victor Klemperer in einer zeitgenössischen Aufnahme. Er wurde am 9. Oktober 1881 in Landsberg (Warthe) geboren und ist am 11. Februar 1960 in Dresden gestorben.
Victor Klemperer © picture alliance / dpa / Fotoreport Aufbau Verlag
Die Tagebücher Victor Klemperers umfassen den Zeitraum von der Weimarer Republik bis 1960. Insbesondere die Jahre von 1933 bis zum Ende des Krieges 1945, in denen er als zwangsemeritierter Professor und verfolgter Jude den nationalsozialistischen Alltag beobachtet, zeigen ihn als wichtigen Zeitzeugen. Die Hörspielfassung von DLR Berlin/ORB mit dem Titel ‚Zeugnis ablegen’ in der Bearbeitung von Klaus Schlesinger, wurde 1996 produziert und zum Hörbuch des Jahres gewählt.
Klaus Schlesinger (picture alliance / dpa / Markus Wächter)Klaus Schlesinger, (1937–2001) war Schriftsteller und Journalist. Seit 1971 Prosa, Hörspiele, Reportagen und Essays. 1980 Übersiedlung nach West-Berlin, ab 1992 wieder im Ostteil der Stadt. 1996 Hörspielfassung der Klemperer-Tagebücher 1933–45 ‚Zeugnis ablegen’.





Klaus Schlesinger hat ein Leben im Osten und eins im Westen geführt - zwei Biografien, die der Schriftsteller nicht vereinen kann.
Klaus Schlesinger © picture alliance / dpa / Markus Wächter
Alle Folgen im Überblick:
Teil 3: Leben sammeln - Die Tagebücher des Victor Klemperer (1926–1932)