Hochschulpolitik

"Geld versickert in der Rente"

Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks: Achim Meyer auf der Heyde
Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks: Achim Meyer auf der Heyde © picture alliance / dpa / Kay Herschelmann / Deutsches Studentenwerk
25.06.2014
Die Situation an deutschen Hochschulen ist oft prekär. In mehreren Städten protestieren die Studierenden wegen der Zustände. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks sagt, statt bei der Hochschulbildung zu sparen, sollte weniger Geld in die Renten fließen.
Meyer auf der Heyde forderte im Deutschlandradio Kultur ein Umdenken in der Politik. Es gebe offenbar eine politische Prioritätensetzung. So versickere sehr viel Geld in der Rentenpolitik: "Für die Gruppen, die eigentlich nicht die zusätzliche Rente benötigen. Es wäre sinnvoller gewesen, das Geld doch in die Zukunft zu investieren."
Notwendig sei auch ein Bund-Länder-Programm zur Finanzierung von Wohnheimen: "Wir können den Studierenden kaum noch ein Dach über dem Kopf bieten, weil es keine Wohnheimplätze gibt." In den letzten zehn Jahren sei die Zahl der Studierenden um rund eine halbe Million gestiegen, die Zahl der Wohnheimplätze dagegen nur um rund 10.000: "Das reicht natürlich bei weitem nicht. In Relation sind das 25 Prozent und drei Prozent."
Genervt von überfüllten Seminaren
Über eine Milliarde Euro, die bei den Ländern frei werden, sollen den Hochschulen zugutekommen. Ungeachtet dessen sind Studierende in mehreren deutschen Städten auf die Straße gegangen. Ihr Motto: "Kürzer geht's nicht - Bildung braucht Zukunft". Die Studenten sind genervt von den überfüllten Seminaren, vom Abbau von Stellen oder ganzen Studiengängen. Dabei sendet die Bundesregierung positive Signale: Der Bund will künftig das BAföG übernehmen, dafür haben die Länder mehr finanziellen Spielraum, um die Hochschulen zu unterstützen.