Hochfrequenzhandel

"Die Risiken sind zu hoch"

Ein Händler an der New Yorker Börse am 12. Dezember 2013
Den Börsenhandel erledigen heutzutage bereits zu 70 Prozent Computer, sagte Thore D. Hansen © dpa / picture-alliance / Andrew Gombert
Der Schriftsteller Thore D. Hansen im Gespräch mit Dieter Kassel · 16.04.2015
Aktien wechseln den Besitzer innerhalb von Nanosekunden: Den so genannten Hochfrequenzhandel findet der Autor Thore D. Hansen hoch gefährlich. Die Risiken vergleicht er sogar mit denen der Atomindustrie - und warnt vor einem Börsencrash.
Der Schriftsteller Thore D. Hansen hat nachdrücklich vor den Risiken des so genannten Hochfrequenzhandels gewarnt, bei dem binnen kürzester Zeit Aktien gehandelt werden. Hackerangriffe, Manipulationen und Fehler der Algorithmen könnten einen Börsencrash auslösen.
"Dass diese Finanzindustrie die Erlaubnis bekommt, diese gesamtgesellschaftlichen Risiken einzugehen, das halte ich für höchst gefährlich."
Für ihn sei der Hochfrequenzhandel Insiderhandel, der legalisiert wurde. Die Politik sei noch weit entfernt, das zu regulieren.
Müssen wir alles machen, was wir können?
Hansen zog einen Vergleich zur Atompolitik:
"Müssen wir alles machen, was wir können? Das ist der moralische Imperativ dahinter. Ich denke, dass die Risiken zu hoch sind."
Man könne den Markt nicht wirklich regulieren, weil Marktteilnehmer immer versuchten, mit Täuschungsmöglichkeiten den Markt zu manipulieren.
"Wenn man das mal anerkennt: Die Welt bricht nicht zusammen, wenn wir den Hochfrequenzhandel verbieten."
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