Historikerin Dagmar Ellerbrock

Warum sind Amerikaner schießwütiger als Deutsche?

Die Historikerin Dagmar Ellerbrock
Historikerin Dagmar Ellerbrock © Deutschlandradio / Oranus Mahmoodi
01.07.2015
Die Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden, Dagmar Ellerbrock, beschäftigt sich mit der Geschichte privater Waffen. Sie kann die Frage beantworten, was der private Waffenbesitz über den Zustand einer Gesellschaft aussagt.
Warum sind Amerikaner so schießwütig? Die Historikerin Dagmar Ellerbrock kann darauf eine Antwort geben. Sie beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Geschichte privater Waffen – also den Pistolen und Gewehren, die die Menschen zuhause haben.
Die Gebräuche und Gewohnheiten im Umgang mit diesen zivilen Waffen erzählen sehr viel über den Zustand einer Gesellschaft. Während der Waffenbesitz ursprünglich nur wenigen vorbehalten war, bedeutete er im 19.Jahrhundert auch das Recht zum Wählen. Einige Jahrzehnte später hatten so viele Bürger Waffen zuhause, dass die Gewalt in Deutschland sprunghaft anstieg und schließlich 1928 zum ersten einheitlichen Waffengesetz führte.
Die Historikerin Dagmar Ellerbrock 25.6.15 für Im Gespräch
Historikerin Dagmar Ellerbrock © Deutschlandradio / Oranus Mahmoodi
Was erzählt der private Waffenbesitz über den Zustand einer Gesellschaft? Gilt das Paradigma Mann plus Waffe immer noch? Warum sind Amokläufe ein Phänomen der Neuzeit, obwohl die Menschen früher viel mehr Waffen zuhause hatten?
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