Highlights

Jazz im Februar

Der Jazzsänger Andreas Schaerer
Der Jazzsänger Andreas Schaerer © Reto Andreoli
Von Matthias Wegner · 29.01.2018
Noch immer scheint das Format Piano-Trio im Jazz nicht auserzählt und inspiriert weiterhin zahlreiche Musiker zu neuen Aufnahmen. Chris Gall und Pablo Held versuchen der Geschichte dieses Formates in diesem Monat wieder einmal etwas Neues hinzuzufügen. Außerdem im Blickpunkt: Jazz im Film, besondere Live-Mitschnitte und ein neues Album des Ausnahmesängers Andreas Schaerer.
Montag, 05. Februar / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
"Cosmic Playground" – der Pianist Chris Gall im Gespräch
Chris Gall
Chris Gall© Reinhard Winkler
Ein sehr aktiver Musiker der Jazzszene in München ist der Pianist Chris Gall. Gemeinsam mit seinem Schlagzeug spielenden Bruder Peter Gall und dem omnipräsenten Henning Sieverts am Bass hat Chris Gall nun sein 3. Piano Trio-Album vorgelegt: "Cosmic Playground" – eine muntere Spielwiese und der Versuch auch ohne Worte, Geschichten zu erzählen.
Moderation: Mascha Drost
Montag, 05. Februar / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Spielerisches Understatement: Rodolphe Burger im Jazzkontext
Zwei CD-Cover von Rodolphe Burger
Zwei CD-Cover von Rodolphe Burger © Kosta
Der französische Gitarrist und Sänger Rodolphe Burger hat mit seiner Art-Rock Band "Kat Onoma" in den 90er Jahren Maßstäbe gesetzt. Bis heute genießt diese Band in Frankreich Kultstatus und bekam vor allem durch Burgers markantes Gitarrenspiel und dessen dunklen Gesang einen unverwechselbaren Charakter. Kat Onoma lösten sich 2004 endgültig auf, Rodolphe Burger macht seitdem alleine weiter. Auffällig: in Burgers produktiver Solo-Karriere kommt es immer wieder zu einem Dialog mit Jazzmusikern und jazzaffinen Musikern. Gemeinsam mit dem Gitarristen James Blood Ulmer hat Burger bereits zahlreiche Konzerte gegeben und auch mit dem Jazz-Trompeter Eric Truffaz verbindet Burger eine längere gemeinsame Geschichte.
Rodolphe Burger & guests:
Rodolphe Burger, Gitarre und Gesang
Ruth Rosenthal, Gesang
Rachid Taha, Gesang
Bertrand Belin, Gesang, Geige und Gitarre
Erik Truffaz, Trompete
Julien Perraudeau, Keyboards und Bass
Marcello Giuliani, Bass
Arnaud Dieterlen, Schlagzeug
Maison de la Radio Paris, 2. Februar 2017
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 06. Februar / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Jazz im Kino – eine musikalische Reise durch die Film-Geschichte
Der Film "Fahrstuhl zum Schafott" von Louis Malle machte die Schauspielerin Jeanne Moreau berühmt.
Der Film "Fahrstuhl zum Schafott" von Louis Malle machte die Schauspielerin Jeanne Moreau berühmt.© imago/ United Archives
Schon der erste echte Tonfilm hörte 1927 auf den Namen "The Jazz Singer", hatte aber mit dem Jazz noch vergleichsweise wenig zu tun. Anfang der 50er Jahre war es dann Alex North, der für die Verfilmung von "Endstation Sehnsucht" erstmals wahrnehmbar Jazzelemente in seinen Score einbaute und so den Weg für eine neue Klangfarbe im Film ebnete. Elmer Bernstein ("Der Mann mit dem goldenen Arm") und Miles Davis mit seiner Live-Improvisation zu "Fahrstuhl zum Schafott" sorgten in den Folgejahren für weitere Höhepunkte des Genres, das sich dank Komponisten wie Henry Mancini, John Barry, Lalo Schifrin, Quincy Jones, Herbie Hancock, Krystof Komeda, Angelo Badalamenti, Howard Shore oder zuletzt Justin Hurwitz ("Whiplash", "La La Land") bis heute gehalten und immer wieder neu erfunden hat.
Moderation: Vincent Neumann
Montag, 12. Februar / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
Der nächste Karriereschritt: Lisa Wulff und Nathan Ott
Der Schlagzeuger Nathan Ott
Der Schlagzeuger Nathan Ott© Nathan Ott
Zwei große Talente aus der Hamburger Jazzszene stehen unmittelbar vor einer internationalen Karriere. Die Bassistin Lisa Wulff, die nicht nur im April ein neues Quartett-Album herausbringt, sondern aktuell auch in der Band des schwedischen Posaunisten Nils Landgren spielt und kürzlich mit der Klarinettenlegende Rolf Kühn im Studio war. Der Schlagzeuger Nathan Ott wiederum hat sein erstes eigenes Album gleich mit einer sensationellen Besetzung eingespielt. Der amerikanische Saxofonist Dave Liebman ist dabei besonders hervorzuheben. Nathan Ott hatte als Kind und Jugendlicher sehr intensiv Geige gespielt. Als er 18 war, hat Ott Dave Liebman gehört und sich fortan in den Jazz verliebt, wobei er sich dann das Schlagzeug als passendes Instrument gewählt hat. Durch ein Hamburger Förder-Projekt konnte er nun sein erstes Album gleich mit seiner großen Inspirationsquelle aufnehmen.
Autor: Felix Tenbaum
Dienstag, 13. Februar / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
"Confrontations & Explanations: Der Vibraphonist Christopher Dell
Das Bild zeigt ein Portrait von Christopher Dell
Portrait von Christopher Dell© Johanna Lippmann
Zu Gast in der Reihe "Confrontations & Explanations" ist diesmal Christopher Dell, der schon lange als einer der wichtigsten und eigenständigsten Vibraphonisten des "europäischen Jazz" gilt. Der Berliner hat kürzlich ein neues Solo-Album mit dem Titel "Monodosis II" vorgelegt. Darum wird es im Gespräch gehen, aber auch um einen anderen bedeutenden Vertreter dieses Instrumentes, mit dem Dell konfrontiert wird: den 2016 verstorbenen US-Amerikaner Bobby Hutcherson, der das Vibraphon im modernen Jazz neu verortete.
Moderation: Andreas Müller
Mittwoch, 14. Februar / Tonart, 11:07 und 15:30 Uhr
Die Jazzkolumne
Autor: Jan Tengeler
Montag, 19. Februar / In Concert, 20:03 – 21:30 Uhr
Königsdisziplin eines musikalischen Dialogs: Céline Rudolph & Lionel Loueke
Céline Rudolph und Lionel Loueke beim Konzert in A-Trane Berlin.
Céline Rudolph und Lionel Loueke beim Konzert in A-Trane Berlin.© Joachim Gern
Ein Glücksfall, dass sich Céline Rudolph und Lionel Loueke vor rund fünf Jahren in Berlin zum ersten Mal begegnet sind. Daraus hat sich eine Zusammenarbeit ergeben, die jüngst in der Königsdisziplin eines musikalischen Dialogs mündete: im Duo. Im Rahmen ihrer Deutschlandtournee zur Veröffentlichung des gemeinsamen Albums "Obsessions" traten die beiden auch am Ort ihres Kennenlernens auf. Dieses Duo, das mindestens wie eine Band, manchmal sogar wie ein Orchester klingt, spielt und singt herrliche Lieblingslieder, mal auf Englisch, mal auf Französisch, mal in einer eigenen Fantasiesprache. Im Live-Kontext wird deutlich, dass jedes Album nur eine Momentaufnahme ist. Entscheidend ist, dass sich die Musik mit jedem Konzert weiterentwickelt und neu erfindet.
Céline Rudolph & Lionel Loueke "Obsession"
Céline Rudolph, Gesang, Gitarre, Kalimba
Lionel Loueke, Gitarre, Gesang
A-Trane Berlin, 16. Januar 2018
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 20. Februar / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Höhepunkte vom 48. Deutschen Jazzfestival in Frankfurt am Main
Amerikanischer Pianist, Craig Taborn, während seines Auftritts beim JazzFest in Brno, Tschechische Republik, am 15. März 2015.
Amerikanischer Pianist, Craig Taborn, während seines Auftritts beim JazzFest in Brno, Tschechische Republik, am 15. März 2015.© imago/CTK Photo
Mit Musik u.a. von Tigran Hamasayan, Potsa Lotsa und dem Craig Taborn Quartet.
Moderation: Lothar Jänichen
Montag, 26. Februar / Tonart am Vormittag, 11:35 Uhr
"A Novel of Anomaly" – der Sänger Andreas Schaerer
Der Jazzsänger Andreas Schaerer
Der Jazzsänger Andreas Schaerer© Reto Andreoli
Moderation: Mascha Drost
Dienstag, 27. Februar / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Die ungewöhnlichen Klangwelten des Pablo Held
Pablo Held
Pablo Held© Jean Baptiste Millot
Der Kölner Pianist Pablo Held hat mit seinem Trio, zu dem seit 2005 beständig der Bassist Robert Landfermann und der Schlagzeuger Jonas Burgwinkel gehören, neue Maßstäbe in Bezug auf Kommunikation, Risikofreude und Flexibilität gesetzt. Sein Album "Glow", das er vor sieben Jahren mit einem 10-köpfigen Ensemble aufnahm, wurde von der Presse und vom Publikum gleichermaßen als komplexes Meisterwerk gepriesen und umjubelt. Nun erscheint mit "Glow II" das Nachfolgealbum. Manuela Krause hat sich mit Pablo Held über seine Arbeitsweise und Vorlieben, seine Band und sein neuestes Werk unterhalten.
Moderation: Manuela Krause
Mittwoch, 28. Februar / Tonart, 11:07 und 15:30 Uhr
Die Jazzkolumne
Autor: Matthias Wegner