Die Publizistin Helga Hirsch hat für mehr Verständnis mit Zuwanderern nach Deutschland geworben. "Ich möchte erst mal verstehen, woher jemand kommt", sagt sie. Es helfe sehr häufig, sich zunächst Biografien erzählen zu lassen.

Es werde beispielsweise bei syrischen Flüchtlingen viel besser verständlich, was sie gequält habe. Es handele sich nicht um Armutsflüchtlinge, sondern um gut ausgebildete, manchmal sogar wohlhabende Menschen. "Ich glaube, was interessant ist, ist ein innerer oder äußerer Kampf", erklärte Hirsch.

Als langjährige Partnerin von Bundespräsident Joachim Gauck ist sie heute als seine politische Beraterin tätig. Es gebe seit vielen Jahren eine erprobte Zusammenarbeit mit Gauck. "Wir haben ja sehr intensiv an seiner Biografie gearbeitet." Da er als Privatperson in das Bundespräsidentenamt gekommen sei und nicht wie andere Politiker bereits eine Mannschaft mitbrachte, sei es für ihn folgerichtig gewesen, einzelne Vertrauenspersonen mitzubringen.

"Wir sind seit 16 Jahren getrennt", sagte Hirsch. Da es aber eine gute Form der Zusammenarbeit gebe, könne man diese auch verteidigen. "Ich denke, die hat auch eine Berechtigung." Ihre Zusammenarbeit mit Gauck habe heute eine stark rationale Grundlage, sagte Hirsch. "Ich denke, man sollte nicht jedem Versuch der Presse, manchmal Sensationen zu machen, nachgeben."