Heinrich von Berenberg

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Heinrich von Berenberg
Heinrich von Berenberg: Wünscht sich ein Bündnis gegen Amazon © Cordula Giese
Moderation: Susanne Führer · 07.07.2014
Heinrich von Berenberg ist ein Mann, der es versteht, seinen eigenen Weg zu gehen. Vor vielen Jahren enttäuschte er seinen Vater, dem er eigentlich an die Spitze der ältesten Privatbank Deutschlands, der Berenberg-Bank, folgen sollte – und schmiss seine Banklehre hin.
Er wurde Lektor für die Verlage von Klaus Wagenbach und Antje Kunstmann und entdeckte u.a. Roberto Bolano und Michel Houellebecq für den deutschen Buchmarkt. Vor zehn Jahren überraschte Heinrich von Berenberg die gesamte Buchbranche, als er - mitten in der Buchmarktkrise - seinen eigenen Verlag gründete.
Inzwischen hat er auch mit den Niederungen des Geschäfts zu kämpfen. So beispielsweise mit Amazon. Von Berenberg würde sich wünschen, dass alle Verlage Widerstand gegen den marktbeherrschenden Versandhändler leisten – denn dieser praktiziere "reine Erpressung".
Amazon drehe "bis zur Unerträglichkeit an der Rabattschraube", kritisiert von Berenberg. Doch an ein mögliches Bündnis dagegen glaubt der Verleger nicht. Das gemeinsame Vorgehen der gesamten Branche sei "eine utopische Vorstellung".
Amazon: amerikanisch und paranoid
Amazon wirkt auf Berenberg wie ein "closed shop". "Es dringt nichts raus, es ist sehr amerikanisch, dieses Unternehmen – auch in (...) der internen Paranoia, die (...) die Außenwelt als ebenso feindlich begreift wie die Außenwelt Amazon begreift."
Wie findet Heinrich von Berenberg gute Autoren? Werden in Deutschland zu viele Bücher gedruckt? Und: welches Buch würde er auf die einsame Insel mitnehmen? Das sind weitere Fragen, die der Verleger einem Gespräch mit Susanne Führer beantwortet hat.