Heimatlos

Unbehaust oder ungebunden?

Fußspuren auf dem ausgetrockneten Grund des Lago Poopó (Bolivien).
Ungebunden durch das Leben gehen - das kann schön, aber auch sehr einsam sein. © Georg Ismar / dpa
Von Olga Hochweis · 03.12.2017
Menschen mit Migrationshintergrund sollen sich in besonderem Maße damit auskennen: mit dem Gefühl der Heimatlosigkeit. Aber heimatlos oder unbehaust kann sich unter bestimmten Vorzeichen auch jemand fühlen, der seinen Wohnort nie verlassen hat.
Kaum ein Wort im Deutschen schwingt so weit aus wie der Begriff Heimat. Für den einen umfasst sie den Ort der Geburt, für den anderen den Dialekt oder andere vertraute Dinge aus der Kindheit. Wer etwas davon unfreiwillig hinter sich lassen musste, durch konkrete – und gar traumatische – Ereignisse, kann ein Leben lang darunter leiden. Aber Heimatlosigkeit empfinden nicht selten auch Menschen mit fester äußerlicher Verankerung– zum Beispiel, wenn sie sich fremd und unverstanden in einem kulturellen oder politischen Sinn fühlen.
Trotzdem gilt: Heimatlosigkeit muss nicht unbedingt negativ sein. Sogenannte Weltbürger, die in mehreren Sprachen oder an mehreren Orten leben, kennen Lust wie Last des Heimatlosen. Man reist mit leichtem Gepäck durchs Leben, ist mobiler und kann sich schneller auf neue Situationen einlassen – manchmal auch zum Preis einer häufiger empfundenen inneren Einsamkeit. Ein Lied davon singen können viele Musikerinnen und Musiker.
Die Sendung am ersten Adventsonntag versammelt eine breite Palette an Songs zum Thema: ob es der Wunsch nach Heimat für eine Nacht ist oder eine tiefer rührende Heimatlosigkeit.
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