Hebräische Arabesken

Von Charlotte Misselwitz · 15.06.2010
Schriftsteller wie Sayed Kashua oder die Schauspielerin Clara Khoury sind die bekanntesten Jungstars am israelischen Künstlerhimmel. Sie leben, sprechen und schreiben fließend auf Hebräisch. Sie gehören jedoch zu den in Israel verbliebenen Palästinensern.
Damit bewegen sie sich tagtäglich innerhalb einer Syntax, die durch den Nahostkonflikt oder die jüdische Ausrichtung des Hebräischen ihre arabische Identität in Frage stellt. Seit der Grundschule hörten sie vom glorreichen Kampf für die Unabhängigkeit 1948. Ihre Eltern und Großeltern reden dagegen von Leid und Enteignung.

Was macht die Sprache mit ihnen? Was machen sie mit ihr? Eine Begegnung mit ihrem Alltag und ihren kreativen Erzeugnissen zeigt: Der Konflikt macht sie zu Sprachkünstlern.

Zwischen Widerstand, Aneignung und Einflussnahme versuchen sie, die Widersprüche entgegengesetzter Narrative gar nicht erst aufzulösen.

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