Hasstiraden, Kommandos und Liebesschwüre

Donalds Donald

Ein Berliner Strassenzug mit mehreren Hochhäuaern.
In Wohnhäusern mit vielen Mietern prallen immer unterschiedliche Tagesrhythmen und Empfindlichkeiten aufeinander. © picture-alliance / dpa / Wolfram Steinberg
Von Hofmann&Lindholm · 01.04.2022
Das Heizungsrohr von Frau X im zehnten Stock dient dem Nachbarn im neunten als Folterinstrument. Als sie die Lärmbelästigung nach einer Woche nicht mehr ertragen kann, ruft sie vom Balkon: „Du dreckiges Arschloch, Du arbeitslose Sau.“ Beim vierten Mal bekommt sie dafür eine Anzeige und versteht die Welt nicht mehr.
Donalds Donald beschäftigt sich mit Projektionen und Protektionen. Hierfür hat das Autorenkollektiv Hofmann&Lindholm Menschen in Deutschland angestiftet, Machtfantasien im Eigenheim zu verhandeln - projiziert auf die suspekte Nachbarschaft.
In vertraulichen Vor-Ort-Gesprächen wird das Gegenüber zur Zielscheibe für komplex-verdrehte Hypothesen und Unterstellungen und Haustiere zu stummen Zeugen von Hasstiraden, Kommandos und Liebesschwüren.

Donalds Donald
Hasstiraden, Kommandos und Liebesschwüre
Von Hofmann&Lindholm

Regie: die Autoren
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk/WDR/RBB 2018
(Wiederholung vom 13.04.2018)

Hannah Hofmann, geboren 1971, und Sven Lindholm, geboren 1968, realisieren Theaterprojekte, Filme, Performances. Hörspiele für DlfKultur: „Alibis“ (2006), „Geschichte des Publikums“ (2008), „Faîtes vos jeux“ (2009), „noch nicht“ (2011). Nominierungen ihres Hörspielprojekts „Archiv der zukünftigen Ereignisse“ (DlfKultur und Schauspiel Köln 2011) für den Grimme-Online-Award Spezial 2012 und ihres Features „Donalds Donald“ (Dlf 2018) für den Prix Europa 2018. 2019 und 2021 folgten die Radiostücke „Die 13. Fee: Oder was Mon Cherí meiner Mutter wirklich bedeutet“ und „Alles spricht" (Dlf).