Hanns-Eisler-Chor Berlin

Provozieren - aber nur noch ein bisschen

04:21 Minuten
Ein Gruppenbild des Chores. Grafisch wurden alle Sänger mit einer grünen Pflanze verbunden.
"Waldesnacht im Klimataumel" heißt das aktuelle Programm des Hanns-Eisler-Chores aus Berlin. © Dirk Dassow und Moritz Haase
17.03.2020
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Die Tage der Kampflieder sind vorbei. Gesellschaftskritisch und politisch sind die Mitglieder und das Repertoire des Hanns-Eisler-Chores aber geblieben. Umwelt, Globalisierung und Menschenrechte sind heute ihre Themen.
Mitte der 70er-Jahre war es in West-Berlin eine Provokation, einen Chor nach dem Komponisten der DDR-Nationalhymne zu benennen. Die von den 68ern geprägten Gründungsmitglieder des Hanns-Eisler-Chors wollten aber genau das: provozieren.

Solidarität mit Chile

Das gelang ihnen auch. Die konservative West-Berliner Presse titelte "Kommunisten in der Philharmonie", als der Chor dort ein Konzert in Solidarität mit chilenischen Opfern der Militärdiktatur gab.
Heute seien sie angepasster, meint ein Sänger gelassen. "Wir tragen zwar den Kommunisten im Chornamen, haben vor drei Jahren aber ein Luther-Programm gesungen", sagt er und lacht.
(nis)
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