"Hangover 2"

Von Jörg Taszman · 01.06.2011
Im vorletzten Sommer strömte das Kinopublikum in die Männerkomödie "Hangover". Wie üblich für große und erfolgreiche Hollywoodproduktionen gibt es einen zweiten Teil, der nach gleichem Muster produziert wird. Nur dieses Mal schlagen sich die vier Freunde durch Bangkok.
Als vor zwei Jahren mitten im Sommerloch die schräge, wunderbar derbe und leicht obszöne Männerkomödie "Hangover" zum Überraschungshit wurde, sah man endlich einmal wieder eine brüllend komische Hollywoodproduktion. Die Story um einen Bräutigam in spe, dessen Junggesellenabschied völlig ausartet, klang zunächst banal.

Der Reiz und dramaturgische Kick bestand darin, dass die vier Freunde unter einem völligen Filmriss litten, sich in einer misslichen Lange befanden und nicht mehr wussten, wie sie da hineingeschlittert waren. Drogen, Sex und Kindesentführung schufen eine enthemmte anarchische Klamotte.
Alles was bei "Hangover" so angenehm überraschte und so erfrischend unterhielt, wird im 2.Teil hollywoodüblich am Reißbrett reproduziert. Nur diesmal sind unsere vier Freunde in Bangkok, entführen einen schweigsamen Mönch und statt einem Tiger, spielt diesmal ein Affe als Drogenkurier eine wichtige Rolle.

Und wie immer wenn ein Sequel nur als Gelddruckmaschine fungiert, leiden der Film und der Zuschauer. Lieblos, öde und langweilig wird "Hangover 2" so zum überflüssigsten Film des Jahres. In den USA rennt das Publikum trotzdem in Scharen in diese uninspirierte Fortsetzung. Allein in den ersten vier Tagen spielte Hangover 2 über 100 Millionen Dollar ein. Fazit:Hollywood hat gewonnen und ein Kultfilm verloren.

USA 2011, Regie: Todd Philips, Hauptdarsteller: Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Liam Neeson, Justin Bartha, Ken Jeong, Juliette Lewis, Todd Phillips, Mike Tyson, ab 12 Jahre


Website zur Filmpremiere von "Hangover 2"