Handelseinig

Ehemaliger politischer Gefangener Gilbert Furian in Gefängniszelle der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus
Ehemaliger politischer Gefangener in Gefängniszelle der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Von Gabriele Knetsch · 29.11.2014
Westliche Unternehmen wie Quelle, Aldi, Kaufhof und C&A haben jahrelang die Arbeitskraft von DDR-Häftlingen genutzt, die unter inakzeptablen Bedingungen und wegen fadenscheiniger Anschuldigungen im Gefängnis waren.
Bis heute sind die meisten Firmen zu einer historischen Aufarbeitung nicht bereit, geschweige denn zu Entschädigungen. Häftlingsarbeit war ein Wirtschaftsfaktor. Politische Häftlinge waren Devisenbringer im doppelten Sinne: Sie produzierten günstig für das "nicht-sozialistische Ausland", und wurden hinterher oft gegen D-Mark von der Bundesrepublik "freigekauft". Ost und West profitierten gleichermaßen.
Regie: Nikolai von Koslowski
Mit: Katja Bürkle, Olaf Becker
Ton: Marcus Huber
Produktion: BR 2013
Länge: 53'56
Gabriele Knetsch, geboren 1967 in München, Radioautorin. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet. 2013 erhielt sie den Sonderpreis des Wilhelm-Freiherr-von Pechmann-Preises der Evangelischen Kirche für "Retterinnen ohne Ruhm – Zivilcourage im Nationalsozialismus" (BR 2012).
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